Pilgern

Fünf Wege durch das Ländle

Pilger vor der Hohkreuzkapelle

Der Oberschwäbische Pilgerweg führt vorbei an Kleinodien wie der Hohkreuzkapelle. Privatbild

Warum den Sommer nicht zum Pilgern nutzen? Ein dichtes Netz von Wegen lädt zum Wandern oder auch Radfahren ein. Wir stellen fünf Pilgerwege vor.

1. Der Jakobsweg von Ulm nach Konstanz

Der wohl bekannteste aller Pilgerwege ist der Jakobsweg. Auch er führt durch Baden-Württemberg. Es muss ja nicht gleich die große Wallfahrt nach Santiago de Compostela sein. Auch auf dem Abschnitt von Ulm über Biberach und Bad Waldsee nach Konstanz gibt es viel zu entdecken: den höchsten Kirchturm der Welt in Ulm, die schönste Dorfkirche der Welt in Steinhausen und das Pantheon in Oberdischingen ebenso wie die Basilika in Weingarten. Von Meersburg geht es dann mit der Fähre nach Konstanz. 190 Kilometer lang ist dieses baden-württembergische Teilstück. Wer durch die Schweiz in Richtung Spanien weiterpilgern will, gelangt zum Kloster Einsiedeln.

2. Der Meinradweg von Rottenburg nach Einsiedeln

Das Kloster Einsiedeln ist das Ziel des jüngsten Pilgerwegs auf unserer Liste: des Meinradwegs. Wie der Name nahelegt, ist es ein Radweg. Eröffnet im Jahr 2019 startet er an der Sülchenkirche in Rottenburg, denn in Sülchen wurde der heilige Meinrad, auf den das Kloster Einsiedeln zurückgeht, geboren. Über das Kloster Beuron und die Klosterinsel Reichenau, die zum Weltkulturerbe gehört, geht es in die Schweiz. Die 280 Kilometer lange Strecke lässt sich in vier oder fünf Etappen bewältigen. Weitere Informationen unter www.meinradweg.com

3. Pfade der Stille rund um das Jagsttal

Wer es gerne ruhig und beschaulich mag, der kann die Pfade der Stille erwandern. 16 Rundtouren führen durch die Jagsttalgemeinden Langenburg, Mulfingen, Dörzbach, Krautheim und Schöntal. Die kürzeste Tour ist drei Kilometer, die längste 28 Kilometer lang. An der Strecke liegen 45 Kleinode wie Grotten, Kapellen und Naturdenkmale. 60 Prozent dieser Sehenswürdigkeiten sind kirchlich, die anderen weltlich. Hinzu kommt ein zwei Kilometer langer Meditationsweg in Mulfingen-Zaisenhausen. Informationen zu den Pfaden der Stille finden Sie unter www.pfade-der-stille.de.

4. Der Oberschwäbische Pilgerweg

Oberschwaben ist voller Wallfahrtsorte, sehenswerter Kirchen, Kapellen und Klöster. Mehr als hundert von ihnen verbindet der Oberschwäbische Pilgerweg. Es ist kein einzelner Weg, sondern ein Wegenetz aus sieben Schleifen von Zwiefalten bis Wangen im Allgäu und vom Kloster Beuron bis Ulm. 1027 Kilometer ist er lang. Weingarten, Bad Schussenried, Weißenau, Steinhausen und Obermarchtal sind nur einige der zahlreichen Höhepunkte am Wegesrand. Initiiert haben den Pilgerweg Egon und Rita Oehler aus Friedberg bei Bad Saulgau. Sie wollten eigentlich die heimische Wallfahrt wiederbeleben. Daraus entwickelte sich dann ein wahres Mammutprojekt. Nähere Informationen finden Sie auf www.oberschwaebischer-pilgerweg.de.

5. Der Martinusweg

Der Martinusweg "Via Sancti Martini" führt auf den Spuren des Heiligen Martin von seinem Geburtsort Szombathely in Ungarn bis nach Tours in Frankreich, wo er Bischof war. In Baden-Württemberg sind mehr als 1300 Kilometer des Weges ausgeschildert. Sie gliedern sich in den Hauptweg, dessen baden-württembergischer Abschnitt von Tannheim bei Biberach bis an den Rhein in der Nähe von Speyer führt, und in vier regionale Wege: Bodensee-Allgäu-Oberschwaben, Donautal-Zollernalb, Zwiefalter-Reutlinger Alb und Hohenlohe-Franken. Neben abwechslungsreichen Landschaften verbindet der Weg vor allem Kirchen, die dem heiligen Martin geweiht sind. Die originellste Pilgerherberge findet sich in Bußmannshausen, Landkreis Biberach, wo Ministranten und KLJB bei der 72-Stunden-Aktion eine Gartenhütte zur Pilgerherberge umgebaut haben. Nähere Intormationen gibt es unter www.martinuswege.de.

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