Zweimal im Jahr, im Frühling und im Herbst, treffen sich die seelsorgerlichen Mitarbeitenden im Dekanat Ostalb zu den sogenannten Bezirkskonferenzen. In Aalen, Neresheim und Schwäbisch Gmünd freuten sich Dekan Robert Kloker und seine stellvertretenden Dekane über den guten Besuch. „Wir sind froh, dass wir uns wieder in Präsenz treffen können“, war die einhellige Meinung der Seelsorgerinnen und Seelsorger.
Es ist so Brauch, dass die gastgebende Seelsorgeeinheit über die Geschichte und die momentane Situation vor Ort spricht. Das übernahm in Aalen der leitende Pfarrer Wolfgang Sedlmeier. In der Kirche St. Maria, die momentan renoviert wird, empfing Sedlmeier die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer. Er sprach die besondere Architektur der Marienkirche an, die im Stil des „Brutalismus“ gebaut worden war. Die durchdachte Führung des natürlichen Lichts im Kirchenraum beeindruckte sehr.
Für die Konferenz selbst, die dann im Gemeindehaus St. Maria vom stellvertretenden Dekan Jens Bartsch und von den beiden Dekanatsreferenten Tobias Kriegisch und Romanus Kreilinger geleitet wurde, stand unter anderem ein großes Thema auf dem Programm: Konsequenzen aus der Covid-19-Pandemie. Dass nicht alles nur schlecht war, sondern auch viel Gutes in die „Zeit danach“ transportiert werden könne, wurde aus den verschiedenen Wortmeldungen ersichtlich. So haben zum Beispiel viele Gemeinden Gottesdienste gestreamt oder Videos aufgezeichnet, die zeitunabhängig angeschaut werden können. Dies wollen manche Kirchengemeinden auch weiterhin so handhaben.
„Die Erstkommunionfeiern und die Firmungen mussten in kleinen Gruppen stattfinden“, berichtet Tobias Kriegisch. Aber von vielen Familien und auch seelsorgerlichen Mitarbeitenden kam die Rückmeldung, dass diese Art im kleinen Kreis sehr viel intensiver wahrgenommen werden konnte. „Auch der Kantorendienst, der während der Zeit, als man im Gottesdienst nicht singen konnte, eingeführt wurde, wird in vielen Kirchengemeinden erhalten bleiben“, sagt Romanus Kreilinger. So auch Open-Air-Gottesdienste oder alternative Gottesdienstangebote im Freien.
In der Seelsorgeeinheit Unterschneidheim gab es während der Pandemie die Neuerung, dass Gottesdienstbesucherinnen und -besucher für alte und kranke Familienmitglieder die Hostie in einer so genannten „Pyxis“ (griechisch, Büchse) mit nach Hause nehmen konnten. Damit hat das Pastoralteam vor Ort gute Erfahrungen gemacht. Angebote der Katechese, der Glaubensweitergabe, in digitaler Form kamen allerdings nicht so gut an. Hier fehlt einfach das direkte Gegenüber, das Miteinander, das persönliche Gespräch.
„Viele unserer 105 Kirchengemeinden im Dekanat haben die Zeit der Pandemie genutzt, um die Digitalisierung voranzutreiben“, resümieren Kriegisch und Kreilinger. Die Einrichtung von Homeoffice-Arbeitsplätzen fand eine überwiegend positive Resonanz.