Er war ein profilierter Theologe, beliebter Seelsorger und „ein Priester mit weitem Herzen, der vom Geist des zweiten Vatikanum geprägt war und die Begegnung mit anderen Menschen von gleich zu gleich gestaltete, mit Partizipation statt herrschaftlicher Dominanz“.
Mit diesen Worten hat der Jesuitenpater Karl Kern aus München, ein langjähriger enger Freund, Prof. Dr. Walter Fürst beim Requiem am Mittwochnachmittag im Rottenburger Dom den Universitätslehrer und Bruder von Bischof Dr. Gebhard Fürst beschrieben. Dieser bedankte sich herzlich bei den Gästen und allen Menschen, die in diesen Tagen den Schmerz mit ihm teilten: „Mein Bruder hat durch seinen priesterlichen Dienst Viele getröstet und ihre Hoffnung auf die Auferstehung und die Gegenwart Christi gestärkt.“
Walter Fürst, geboren im Dezember 1940, war 1968 durch Bischof Dr. Carl Joseph Leiprecht zum Diözesanpriester geweiht worden. Nach dem Vikariat in Schorndorf war er Repetent am Tübinger Wilhelmsstift und promovierte 1977 über den Moral- und Pastoraltheologen Johann Baptist von Hirscher. Er arbeitete bis 1980 als Pfarrer in Tübingen-Bühl. 1983 wurde er Mitglied der Rottenburger Diözesansynode unter Bischof Dr. Georg Moser. Nach seiner Habilitation im Fach Praktische Theologie in München wurde er 1985 an die Theologische Fakultät der Universität Bonn berufen, an der er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2006 lehrte.