Oberbürgermeister Gunter Czisch würdigte die „sehr vertrauensvolle, aber auch diskursive Zusammenarbeit" der Religionsgemeinschaften in Ulm. Der Rat der Religionen habe sich in den zehn Jahren seines Bestehens zu einer „sehr gewichtigen Stimme innhalb der Stadtgesellschaft entwickelt". „Wir kommen nicht nur zusammen, um uns zu versichern, dass wir alle Ulmerinnen und Ulmer sind, sondern wir führen auch den Diskurs - einen offenen und zugleich wertschätzenden Diskurs", sagte Czisch. Als Beispiele dafür, wie lebendig der Rat ist, nannte der OB das gemeinsame Gedenken für die Opfer der Coronapandemie 2021 und das Friedensgebet für die Ukraine im Frühjahr.
Dialog auf zwei Ebenen
Dr. Silvan Eppinger, der im Stuttgarter Sozialministerium das Referat für Interkulturelle Angelegenheiten leitet, unterstrich die Vorreiterrolle des Ulmer Rates und erinnerte an ein seit fünf Jahren laufendes Projekt des Sozialministeriums zusammen mit der Stiftung Weltethos, durch das in weiteren Städten und Gemeinden Räte der Religionen ermöglicht werden sollen. Eppinger zufolge besteht das Erfolgsrezept dieser lokalen Räte darin, dass sie nicht nur Foren für das Gespräch zwischen den Kirchen und Religionsgemeinschaften sind, sondern auch das Gespräch fördern zwischen Kirchen und Religionsgemeinschaften einerseits und den Stadt- und Kommunalverwaltungen andererseits.