Nach vielen Jahren der Abwägung und Planung hat die katholische Kirchengemeinde St. Kilian nun den Spatenstich für die neue Kindertagesstätte gefeiert. Es war ein „sehr langer Weg“ bis dahin, wie Achim Terhoeven sagte.
Der gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderats erinnerte daran, dass die ersten Überlegungen im Jahr 2011 ihren Ausgang nahmen. „Wir mussten uns über viele Jahre Gedanken machen“, sagte Terhoeven. Verschiedene Möglichkeiten wurden betrachtet. Letztendlich lief es dann auf einen Neubau für eine sechsgruppige Kindertagesstätte hinaus.
Ein Gebäude ist schon weg
Bisher hat die katholische Kinderbetreuungseinrichtung vier Gruppen. Sie sind auf zwei Gebäude verteilt. Eines davon, der Kindergarten mit Firminussaal, ist bereits verschwunden. Das Gebäude wurde vor wenigen Wochen abgerissen, um für den Neubau Platz zu machen. Die dortigen zwei Kindergartengruppen sind übergangsweise im benachbarten evangelischen Gemeindehaus untergekommen. Das andere Gebäude, das sogenannte Schwesternhaus, wird bis zum Umzug in den Neubau weiterhin von zwei Gruppen genutzt. Danach wird auch das Schwesternhaus abgerissen, um die frei werdende Fläche der Außenanlage der neuen Kindertagesstätte zuzuschlagen.
Die Erweiterung von vier auf sechs Gruppen stelle eine Herausforderung, sagte Terhoeven. Er sprach aber auch von einer Chance für die Kinderbetreuung und „die Weitergabe von Werten und Glauben an die nächste Generation“.
Schwierige Bausituation
Wegen der drastisch gestiegenen Preise für Holz und energieintensive Baustoffe wird der ursprüngliche Kostenrahmen nicht zu halten sein. Laut Bürgermeister Nico Morast geht die Gemeinde Massenbachhausen von bis zu 7 Millionen Euro Baukosten aus. Die Kommune finanziert – unter Nutzung eines Förderprogramms – den Hauptteil. Die kirchliche Seite übernimmt 800.000 Euro und den Abbruch des Schwesternhauses und stellt das Grundstück für den Neubau. Das Geld sei gut angelegt, sagte Morast. Denn es gebe keine bessere Investition als in Kinder.
Der Neubau soll eine Kita sein, in der sich gut spielen und arbeiten lässt, wie Dea Ecker vom Büro Ecker Architekten aus Heidelberg sagte. Das Büro hatte mit seinem Entwurf den Wettbewerb für den Neubau gewonnen. Die Architektin beschrieb den Grundriss des eingeschossigen Baus als T-förmig. Das Gebäude wird als Holzbau mit Holzfassade errichtet. Das Dach wird teilweise begrünt und teilweise mit einer Fotovoltaikanlage ausgestattet.
Gebet der Kindergartenkinder
Es soll ein Ort der Gemeinschaft entstehen, wie Kindergartenleiterin Bettina Häußler sagte. Die Einrichtung könne pädagogische Konzepte auf vielfältige Weise umsetzen. Pfarrer Dr. Alois Schenk-Ziegler erinnerte an die lange Geschichte der Kinderbetreuung in der Kirchengemeinde. Er sprach ein Segensgebet.
Kindergartenkinder trugen ein Lied und ebenfalls ein eigenes Gebet für den Neubau vor. Die Verantwortlichen setzten nach den Ansprachen mit einem Spatenstich das symbolische Signal für den Beginn der Bauarbeiten. Den Regenschauer, der die Feier begleitete und der den Gästen auf dem Baustellengelände schmutzige Schuhe und Hosenbeine bescherte, nahmen alle mit Humor. „Es ist besser mit den richtigen Leuten im Regen zu stehen, als mit den falschen in der Sonne zu liegen“, meinte zum Beispiel Terhoeven.
Bis zur Einweihungsfeier hat das Wetter noch Zeit, sich zu bessern: Die Fertigstellung der neuen Kindertagesstätte wird für das Jahr 2024 erwartet.