Nachdenklichkeit, aber auch gesunde christliche Zuversicht prägte den ökumenischen Schwörgottesdienst im Ulmer Münster. Seit dem Zweiten Weltkrieg sei es für die Menschen in Deutschland praktisch „immer nach oben“ gegangen, „wir hatten das Gefühl, wir leben in Sicherheit“, sagte der evangelische Ulmer Dekan Ernst-Wilhelm Gohl. Doch durch die Corona-Krise habe sich diese vermeintliche Sicherheit als zerbrechlich herausgestellt.
In dieser Zeit der Verunsicherung, die Corona mit sich bringe und die auf vielfältige Weise in den Alltag und auch in die Kirchen und das Gemeindeleben reiche, helfe der Blick in die Menschheitsgeschichte, erinnerte der katholische Dekan Ulrich Kloos in seiner Predigt. Die Bibel sei eine „unerschöpfliche Quelle, in der Menschen solche Erfahrungen ihrem Gott gegenüber ins Wort gefasst und zur Sprache gebracht haben“.
So etwa der Prophet Jesaja in Kapitel 43, Vers 1 bis 3, dessen Worte, die er von Gott gehört hat, „genau in diese Situation heute gesprochen“ zu sein scheinen, sagte Kloos.