Kirchenentwicklung

"Richtungsweisende Bedeutung"

Präsidiumsmitglied Veronika Rais-Wehrstein, Bischof Dr. Gebhard Fürst, Diözesanratssprecher Dr. Johannes Warmbrunn und Priesterratssprecher Martin Stöffelmaier. Archivbild: Diözesanrat

Das Präsidium des Diözesanrats der Diözese Rottenburg-Stuttgart freut sich über den erfolgreichen Verlauf der dritten Synodalversammlung.

In einer Stellungnahme äußert sich das Präsidium des Diözesanrats wie folgt:

"Wir freuen uns mit Bischof Dr. Gebhard Fürst und mit der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Dr. Irme Stetter-Karp, über den erfolgreichen Verlauf der dritten Synodalversammlung des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland. Die Beschlüsse, insbesondere zum Thema Macht und Gewaltenteilung in der Kirche sowie zur Einbeziehung der Gläubigen in die Bestellung des Diözesanbischofs haben zweifellos richtungsweisende Bedeutung. Sie wurden erfreulicherweise von den Synodalen mit eindeutigen Mehrheiten verabschiedet. Das ist auch ein starkes Zeichen in Richtung der vom Missbrauch Betroffenen, deren schmerzliche Erfahrungen Anlass zur Einberufung des Synodalen Wegs waren.

In unserer Diözese Rottenburg-Stuttgart sind wir bereits auf einem sehr guten Weg. Das Rottenburger Modell, mit dem wir als einziger Diözesanrat in Deutschland Befugnisse zugleich als Katholikenrat, Pastoralrat und letztverantwortliche Kirchensteuervertretung haben, arbeitet schon seit über 50 Jahren im Sinne eines synodalen Wegs. Hoffnungsfroh stimmt uns der Beschluss, stärker als bisher an der Wahl unseres Bischofs beteiligt zu werden. Hierfür stehen wir bereit und sichern eine konstruktive Beteiligung an dem noch auszuarbeitenden Verfahren zu.

 

Jetzt muss konsequent weitergearbeitet werden,
damit auch die Umsetzung von Reformen gelingt
und der jetzige Erfolg nicht zerredet und verwässert wird.

 

Wir freuen uns über klare Aussagen zur Öffnung des Zölibats und zur Öffnung des Zugangs für Frauen in der Kirche zu Diensten und Ämtern aufgrund ihrer gleichen Würde. Und nicht zuletzt muss das kirchliche Arbeitsrecht so gestaltet werden, dass es nicht-heterosexuell orientierten Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe am Dienst in der Kirche ermöglicht. Das haben wir in unserer Stellungnahme vom 26. Januar 2022 zur Aktion #outinchurch gegenüber den Pastoral-, Gemeinde- und Jugendreferent:innen bereits deutlich gemacht. Jetzt muss konsequent weitergearbeitet werden, damit auch die Umsetzung von Reformen gelingt und der jetzige Erfolg nicht zerredet und verwässert wird.

Erzbischof Dr. Eterović, Apostolischer Nuntius des Vatikans in Deutschland, spricht in seinem Grußwort von einer „Einheit in der Vielfalt“, gegründet auf die „Tiefe“ der „katholischen Dimension“. Unsere Haltung hierzu ist eindeutig: Wenn es gelingt, im Glauben an den Gott der Liebe die Tiefe zu erreichen, die den eigentlichen Wert unserer Gemeinschaft als Weltkirche darstellt, werden äußere Formen der Feier und Verkündigung unseres Glaubens an Bedeutung verlieren und Raum schaffen für neue Formen der Teilhabe, der Geschlechtergerechtigkeit und des respektvollen Umgangs der Menschen untereinander, die alle nach Gottes Ebenbild geschaffen sind."

Dr. Johannes Warmbrunn
Sprecher des Diözesanrats Rottenburg-Stuttgart
Martin Stöffelmaier
Sprecher des Priesterrats Rottenburg-Stuttgart
Veronika Rais-Wehrstein
Beisitzerin im Dioezesanrat Rottenburg-Stuttgart

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