Jugend

Rosen zu Ehren des Heiligen Geistes

Die Einheit in Verschiedenheit, die der Geist Gottes schenkt, machte Kiro Stojanov, Bischof von Skopje, beim Firmgottesdienst der kroatischen Gemeinde zum Thema. Foto: drs/Jerabek

Viel Ermutigung und das Zeugnis der „kleinen Herde mit lebendigem Glauben“ hatte Kiro Stojanov, Bischof von Skopje, für Ulmer Firmlinge im Gepäck.

„Jeder Einzelne ist wichtig, jede Gemeinde - auch wenn sie klein ist - ist im Kontext der globalen Kirche groß“, sagte Bischof Stojanov in Anspielung auf den Besuch von Papst Franziskus in seiner Heimat im Jahr 2019. In dem Besuch des Papstes bei der kleinen katholischen Minderheit Nordmazedoniens - sie umfasst mit etwa 20.000 Mitgliedern ungefähr ein Prozent der knapp zwei Millionen Einwohner des Landes - habe sich für ihn eindrucksvoll der Zuruf Jesu widergespiegelt: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde“ (Lk 12,32), sagte Stojanov. Indem der Heilige Geist die Kirche antreibt und sie mit seinen Gaben stärkt, berufe er jeden Christen, sich in Dienst nehmen zu lassen und mit den je eigenen Gaben in der Gemeinde zu engagieren. Mit ihrer Entscheidung, sich firmen zu lassen, hätten die jungen Leute eine bewusste Entscheidung für ihren Glauben getroffen. Auf das Zeugnis dieser Entscheidung durch jeden und jede Einzelne komme es an.

Mit je einer Rose, die sie zu Beginn der Heiligen Messe vor dem pfingstlich geschmückten Altar der Georgskirche niederlegten, gaben 43 Firmlinge der kroatischen Gemeinde aus dem Raum Ulm, Ehingen und Laichingen dieser Entscheidung symbolisch Ausdruck. Die verschiedenen Farben der Rosenblüten standen aber auch für die verschiedenen Gaben des Heiligen Geistes - Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht -, ähnlich wie die cremefarbenen, purpurroten, violetten und in verschiedenen Blautönen gehaltenen Schals mit dem goldenen Aufdruck einer Taube als Symbol des Heiligen Geistes, die die Firmlinge trugen. In Andeutung der Stola des Heiligen Geistes gaben die Schals so auch einen Eindruck davon, dass der Heilige Geist die Kirche in ihrer Verschiedenheit eint.

Für den mazedonischen Bischof ist Einheit in Verschiedenheit nicht nur Herzensanliegen, sondern auch Programm. „Lasst uns eins sein“ lautet der Wahlspruch des Oberhirten, der nicht nur die Diözese Skopje für Katholiken des Römischen Ritus leitet, sondern auch der Eparchie Strumica-Skopje für Katholiken des ostbyzantinischen Ritus vorsteht. Papst Franziskus habe in Skopje von zwei notwendigen und „sich ergänzenden Lungenflügeln“ gesprochen, „die uns dabei helfen, die Schönheit des Herrn immer tiefer zu verkosten“, erinnerte Stojanov. Indem die Kirche mit beiden Lungenflügeln – dem lateinischen und dem byzantinischen Ritus – tief einatme, werde sie mit dem stets neuen und erneuernden Atem des Heiligen Geistes erfüllt.

Sehr erfreut zeigte sich Bischof Stojanov von der Lebendigkeit der muttersprachlichen Gemeinden und rief die jungen Firmlinge dazu auf, ihrem Glauben, der Kirche und ihren heimatlichen kulturellen Wurzeln treu zu bleiben. Sichtlich gerührt dankte er für die großzügige Unterstützung, die die kroatischen Katholiken aus dem Dekanat Ehingen-Ulm der Kirche in Nordmazedonien zuteil werden lassen: 11.800 Euro wurden gesammelt. Aus dem Bewusstsein, nicht allein zu sein, schöpfe die Kirche in seiner Heimat Kraft, sagte Stojanov. „Es gibt eine Kirche Jesu Christi in verschieden Riten, Traditionen und Bräuchen“, erinnerte auch der Pfarrer der kroatischen Gemeinden in Ulm, Msgr. Prof. Niko Ikic. „Die katholische Kirche in Nordmazedonien lebt in einer Diaspora unter der großen orthodoxen und islamischen Mehrheit. Wenn wir uns als eine Kirche verstehen, dann ist es normal, die Randkirchen zu unterstützen - finanziell, aber mehr noch geistig, also im Gebet, und so ein Zeichen zu geben, dass sie nicht vergessen und verlassen sind.“
 

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