Schulen

Schülerinnen und Schüler engagieren sich für Demokratie und Nachhaltigkeit

Beim Demokratie- und Nachhaltigkeitspreis gibt es dieses Jahr drei Gewinner. Bild: Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Mit dem Demokratie- und Nachhaltigkeitspreis sollen erfolgreiche Initiativen und Projekte an Schulen unterstützt werden. Bild: Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Die Stiftung Katholische Freie Schule zeichnet drei Projekte mit dem Demokratie- und Nachhaltigkeitspreis aus.

Die Einschränkungen des Schullebens durch die Pandemie können das Engagement der Schülerinnen und Schüler nicht hemmen - im Gegenteil. Der Einsatz für Nachhaltigkeit, Demokratie und Beteiligung an den Schulen unter dem Dach der Stiftung Katholische Freie Schule wurde während der Corona-Krise weiter gepflegt.

Neue Ideen entstehen

Aus den Beschränkungen entstanden sogar neue Ideen: Unterstützungsmöglichkeiten für Mitschülerinnen und Schüler sowie Begegnungsmöglichkeiten im Freien wurden erdacht und entwickelt. Deshalb kann die Stiftung Katholische Freie Schule in diesem Jahr wieder drei Projekte auszeichnen, in denen sich Schülerinnen und Schüler aktiv für Gerechtigkeit und Umweltschutz einsetzen: Am Institut für soziale Berufe in Ravensburg stellten Auszubildende während der Schulschließung ein Unterstützungsprogramm für Mitschüler mit Fluchterfahrung auf die Beine. Eine Aktionsgruppe am Stuttgarter Albertus-Magnus-Gymnasium möchte auf dem Schulhof ein Schülercafé einrichten, das gleichzeitig Ort für Nachhaltigkeits-Projekte sein soll. Und das Bildungszentrum St. Kilian Heilbronn erweitert seine Friedensstifter-Projekte kontinuierlich und involviert immer mehr Schülerinnen und Schüler und Kolleginnen und Kollegen des Bildungszentrums in die aktive Auseinandersetzung mit Frieden und Unfrieden.

Preisträger erhalten insgesamt 2.500 Euro

Mit dem Demokratie- und Nachhaltigkeitspreis sollen erfolgreiche Initiativen und Projekte an den Schulen besonders unterstützt werden, um ihnen zu ermöglichen, nächste Schritte zu realisieren. Insgesamt erhalten die drei Preisträger 2.500 Euro, um ihr Engagement fortzusetzen und auszubauen. Am Institut für soziale Berufe in Ravensburg entwickelten angehenden Heilpädagoginnen während der Schulschließungen im Frühjahr 2020 ein eigenes Projekt, um Mitschülerinnen und Mitschüler mit Fluchterfahrung, die an ihrem Institut zu Pflegefachkräften ausgebildet werden, zu unterstützen. Das Institut stellte Leih-Notebooks zur Verfügung und die Auszubildenden coachten ihre Mitschülerinnen und Mitschüler im Umgang mit digitalen Medien. Neben der technischen Unterstützung war vor allem die persönliche Beziehung wichtig, um sich trotzt der Einschränkungen durch die Pandemie in einer anderen Kultur und einem neuen Bildungssystem zurecht zu finden.

Ideen zur Neugestaltung des Schülercafés

Die Schülerinnen und Schüler der KSJ-Schulgruppe am Albertus-Magnus-Gymnasium in Stuttgart haben während der Corona-Pandemie die Idee entwickelt, ihr Schülercafé neu zu gestalten. Auf dem Schulhof soll ein Bauwagen als Treffpunkt im Freien dienen. Die Aktionsgruppe möchte die Schule als Sozial- und Lebensraum aktiv gestalten und durch das Schülercafé auch Projekte und Initiativen zum Thema Nachhaltigkeit anstoßen, zum Beispiel durch Aufklärung über die Herstellung von Lebensmitteln und Konsumgütern. Die selbstorganisierte Gruppe profitiert von dem Knowhow in Projektmanagement und Teamarbeit, das sie in der Jugendleiter-Ausbildung der KSJ erwerben konnten.
Seit 2017 beschäftigt sich das Bildungszentrum St. Kilian in Heilbronn intensiv mit dem Thema Friedensbildung. Lernbe-gleiterinnen und Lernbegleiter sowie Lehrkräfte des Gymnasiums starteten erste Projekte und beschäftigten sich mit Definitionen des Friedensbegriffs für ihre Arbeit. Inzwischen sind auch Schülerinnen und Schüler sowie Kolleginnen und Kollegen der Gemeinschaftsschule involviert, der Einbezug der Grundschule ist ebenfalls geplant. 83 Schülerinnen und Schüler sowie 29 Lehrkräfte haben sich intensiv ausgetauscht und mit „Unfriedensbereichen“ wie Rassismus, Mobbing/Gewalt, Queerphobie, Sexismus, Extremismus, soziale Ungerechtigkeit und psychische Störungen beschäftigt. Sensibilität für diese Themen zu schaffen, ist Ziel der kommenden Projekte. Im laufenden Schuljahr wird unter anderem  eine Friedensstifter-Woche durchgeführt.

Insgesamt bewerben sich acht Schulen

Insgesamt hatten sich in diesem Jahr acht Schulen mit besonderen Projekten um den Demokratie- und Nachhaltigkeitspreise beworben: Die Carl-Joseph-Leiprecht-Schule in Rottenburg hatte verschiedene digitale Mitmach-Aktionen für die Schulgemeinschaft entwickelt, um während der Schulschließung auch jenseits des Unterrichts in Kontakt zu bleiben. Der Hort an der Maximilian-Kolbe-Schule in Rottweil ist während der Pandemie erstmals komplett ins Freie umgezogen und plant nun einen Naturhort. Am Gymnasium St. Konrad entstanden im Musikunterricht eigene Songs zum Thema Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit. Schülerinnen und Schüler der Realschule St. Konrad initiierten die Anschaffung von Trinkflaschen aus Glas, um den Gebrauch von Plastikflaschen zu reduzieren. Am St. Jakobus-Gymnasium in Abtsgmünd wurde während der Pandemie eine Bienen-AG als Online-Format gegründet. Seit Juni diesen Jahres treffen sich die Schülerinnen und Schüler der AG in Präsenz und haben ihr eigenes Bienenvolk.

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