Ostern

Schulung für eine biblische Zeitreise

Bärbel Bloching beim Ostergarten Obersulm

Bärbel Bloching, Pfarrbeauftragte der katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist Affaltrach, nimmt Trauben vom Marktstand, um sie zu verteilen. Foto: DRS/Guzy

Ostergarten Obersulm

Im katholischen Gemeindezentrum ist eine Straßenszenerie aufgebaut. Foto: DRS/Guzy

Ostergarten Obersulm

Am Marktstand können Besucher:innen Kleinigkeiten probieren, die für den Orient stehen. Foto: DRS/Guzy

Damit beim Ostergarten Besucher:innen die Passions- und Auferstehungsgeschichte intensiv nacherleben können, bereiten sich die Freiwilligen gut vor.

Der Knopf, wo war noch mal der Knopf? Die 14 Frauen und Männer des Schulungsrundgangs versuchen, sich an jeder Station im katholischen Gemeindezentrum zu merken, wo sie drücken müssen. Alles muss später gut eingestimmt ablaufen, nichts soll die Atmosphäre stören. Denn sie wollen in den kommenden Wochen Besucher:innen auf eine besondere Zeitreise mitnehmen.

Die Frauen und Männer gehören zu einem 40-köpfigen Team von ehrenamtlichen Moderator:innen, die Besucher:innen durch den Ostergarten Obersulm begleiten werden. An den zehn Stationen des Ostergartens können diese die Passions- und Auferstehungsgeschichte interaktiv nacherleben. Es entstehen Gänsehaut-Momente bei den Besucher:innen, wie Anita Dorsch von den beiden ersten Ostergarten-Ausgaben 2015 und 2018 zu berichten weiß. Da bei den Besucher:innen dabei so viel rüberkomme, sei sie wieder als Moderatorin dabei.

Straßenszene aus Jesu Zeiten

Jede Station ist thematisch gestaltet. Die 14 Frauen und Männer treten nach der Begrüßung und der Präsentation zum Wirken Jesu zum Beispiel durch ein Tor und finden sich in einer Straßenszenerie wieder. Die Kulissen und die Dekoration bilden eine Gasse nach, wie sie zu Zeiten Jesu in Jerusalem ausgesehen haben könnte. Häuserfronten, Alltagsgerät, Tiere und ein Marktstand sind zu sehen.

Bärbel Bloching drückt einen versteckten Knopf: Geräusche untermalen die Szenerie. Dann leitet die Pfarrbeauftragte der katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist Affaltrach mit einem kurzen Text in die biblische Erzählung ein. Sie geht zum Marktstand und verteilt Trauben an die Moderator:innen. Die Moderator:innen sollen bei ihren Führungen die Besucher:innen ebenfalls von den ausgelegten Produkten wie Trauben, Oliven, Datteln oder Kichererbsen probieren lassen.

Begrüßung mit Palmzweigen

„Die Menschen begrüßten Jesus mit dem, was da war: mit Palmzweigen“, sagt Bloching. Die Moderator:innen bekommen jeweils einen Palmwedel in die Hand. Auf Knopfdruck sind kurze Gespräche zu hören, die den Einzug Jesu kommentieren. Danach geht es in einen zurückhaltend beleuchteten Raum mit einer langen Tafel. An der dürfen die Moderator:innen wie später die Besucher:innen die Stimmung beim letzten Abendmahl nachempfinden.

Die Gruppe der Freiwilligen geht Station für Station mit Bloching durch. Bloching trägt die von ihr vorbereiteten und ausgeteilten Texte vor. Sie zeigt, wo die Knöpfe zu finden sind, die die Musik- oder Dialogeinspielungen und manchmal auch Lichteffekte dank einer ausgefeilten Technik starten. Sie erklärt, wie die Besucher:innen an jeder Station einbezogen werden sollen, und beantwortet Fragen zu den Abläufen.

Den Alltag ablegen

Nach dieser Vorbereitung kann das Team die Gäste auf den Rundgängen durch den Ostergarten begleiten. Denn der Besuch ist für Einzelpersonen sowie Gruppen nur im Rahmen einer Führung möglich. Vom 4. März bis 10. April sind mehr als 400 Termine angesetzt.

Die Besucher:innen sollen ganz in die Stimmung und Zeit der Passions- und Auferstehungsgeschichte eintauchen. Daher müssen sie sich zunächst in einer Nomaden-Jurte, die als Empfangsraum vor dem Gemeindezentrum aufgebaut ist, orientalisch anmutende Gewänder überstreifen. Das ist nicht einfach nur eine Spielerei, sondern soll den Rollenwechsel erleichtern, wie Bloching den Moderator:innen erklärt. Die Gäste sollen den Alltag vergessen können und sich ganz auf die Geschichte des Ostergartens einlassen. Aus diesem Grund sind im Ostergarten auch keine Mobiltelefone erlaubt. Kein Handygeknipse soll den Erzählfluss und die Stimmung unterbrechen. Einzelne Stationen wollen außerdem Momente der Stille bieten.

Am Ende sollen die Besucher:innen eine Botschaft mitnehmen: „Die Botschaft, dass Jesus bei uns ist“, sagt Bloching an der letzten Station, die die Emmausgeschichte symbolisiert, als die Jünger den auferstandenen Jesus am Brotbrechen erkannten. Zwei Hände teilen über einem Tisch mit Teller ein Stück Brot. Bloching lässt darüber ein weißes Lichtkreuz aufleuchten – per Druck auf einen Knopf einer Fernbedienung, den sich die Moderator:innen genau zeigen lassen.

Hinweise für den Besuch

Der Ostergarten Obersulm im katholischen Gemeindezentrum, Langfeldstraße 5, ist vom 4. März bis 10. April geöffnet. Der Durchgang durch die Stationen ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Einzelgäste und Gruppen müssen daher einen Termin buchen. Da maximal 15 Personen an einer Führung teilnehmen können, müssen sich größere Gruppen auf aufeinanderfolgende Termine verteilen. Die Buchung funktioniert am bequemsten über das Online-Reservierungssystem unter https://www.ostergarten-obersulm.de/online-reservierung/ mit einer Übersicht über die noch freien Termine. Der Eintritt ist bar vor Ort zu zahlen. Die Eintrittsgelder sowie Unterstützung durch Spender und Sponsoren finanzieren den Ostergarten.

Der Ostergarten ist ein ökumenisches Projekt unter dem Dach des Ökumenischen Vereins Obersulm. Er wird am Samstag, 4. März, mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Affaltrach eröffnet. Beginn ist um 17 Uhr.

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