Eigentlich wären sie am vergangenen Samstag gerne in Rom gewesen, die Mitglieder der Gemeinschaft Salvatorianischer Laien in und um Bad Wurzach. In der dortigen Lateranbasilika sprach Kardinalvikar Angelo De Donatis ihr Vorbild selig. Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan gründete 1881 die Gesellschaft des göttlichen Heilandes, die nach dem lateinischen Namen Societas Divini Salvatoris auch als Salvatorianer bekannt ist. Seit 1921 leben Patres und Brüder dieses Ordens auf dem Wurzacher Gottesberg.
Zur Salvatorianischen Gemeinschaft gehören neben männlichen und weiblichen Ordensleuten ebenso die Laiengemeinschaften. Der jüngst verstorbene Pater Paulus Blum initiierte 1993 auch in Bad Wurzach eine solche Gruppe. 25 von ihnen erlebten coronabedingt die Übertragung aus Rom im Tagungshaus Regina Pacis in Leutkirch mit. "Es war nicht nur das reine Anschauen eines Ereignisses auf einer großen Leinwand, sondern das gemeinsame Mitfeiern der Eucharistie", berichtet Hubert Willburger. Bei der Enthüllung des Konterfeis des neuen Seligen habe es auch in Leutkirch Beifall gegeben.
Pater Jordan, 1848 geboren, wuchs in ärmsten Verhältnissen bei Waldshut auf. Der sprachgewandte Priester verschrieb sich der weltweiten Verbreitung des Glaubens an Jesus Christus, der die Menschen heilen kann. Diesem Apostolat fühlt sich auch die Bad Wurzacher Gemeinschaft verbunden. Sie treffen sich, wenn die Pandemie es zulässt, zu Gottesdiensten und Gebetskreisen, zu Ausflügen und Festen.