Suchterkrankungen zu enttabuisieren und an ihre Opfer erinnern – darum geht es beim Drogentotengedenktag, zu dem das Aktionsbündnis „Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende Stuttgart“ am Donnerstag, 18. Juli, aufruft. Rund um den Leonhardsplatz finden zahlreiche Aktionen statt. Am eigentlichen Gedenktag am Sonntag, 21. Juli, lädt die Initiative zu einer Gedenkminute auf dem Karlsplatz ein.
Suchterkrankungen enttabuisieren
Das Anliegen des Gedenktags bringt der Stuttgarter Seelsorger für aids- und drogenkranke Menschen, Uwe Volkert, auf den Punkt: „Wir wollen den verstorbenen Drogenkonsumenten, die oftmals vergessen werden, ihre Würde zurückgeben.“ Es gehe um die Toten und die Lebenden. „Jedes Jahr von Neuem versucht der Tag, Suchterkrankungen zu enttabuisieren und auf ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft hinzuweisen – da, wo sie erlebt und erlitten werden.“
Diesen Krankheiten mit Verurteilung zu begegnen, helfe niemandem weiter, so Volkert. Heilung werde nur durch Verständnis möglich. Der Theologe ist Teil des Aktionsbündnisses und arbeitet mit dem Verein „Die Brücke - Verein für Menschen am Rande e.V." zusammen. Das Begegnungscafé „Die Brücke“ ist eine feste Anlaufstelle für alle Menschen mit Kontakt zum Thema Sucht und sie ist auch Teil des Aktionsbündnisses.
An die Toten erinnern
Am Donnerstag, 18. Juli, informiert das Bündnis unter dem diesjährigen Stuttgarter Motto „Leben mit Drogen – FINDET STATT! Drug-Checking jetzt!“ ab 12 Uhr am Leonhardsplatz über die Situation Drogensüchtiger – in Anwesenheit des aktuellen Schirmherrn, des SPD-Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Integration, Florian Wahl. Im Anschluss findet ab 13 Uhr ein „Stilles Gedenken“ in der Leonhardskirche statt. Schwarze Luftballons werden in den Himmel steigen und an die Toten erinnern. Am Sonntag, 21. Juli, dem „Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende“, hält die Initiative eine Gedenkminute am Gedenkbaum für Drogentote am Karlsplatz in Stuttgart ab.
Neben dem Verein „Die Brücke“ gehören zum Aktionsbündnis „Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende Stuttgart“ unter anderen der Caritasverband für Stuttgart e.V., die AIDS-Hilfe Stuttgart e.V., JES – Junkies, Ehemalige, Subsituierte Stuttgart e.V., LAGAYA – Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen e.V., LEDRO – Leben mit Drogenkranken sowie release Stuttgart e.V.