Um die Jahreswende, wenn man einander Glück und Gottes Segen wünscht, ist die oft gestellte Frage nach „Zufall oder Fügung“ im Leben der Menschen naheliegend. Gibt es für uns Christen Zufälle? „O ja, ich würde sogar sagen: nur“, sagte Domkapitular Holger Winterholer, Ehrengast beim traditionellen Silvesterritt in Westhausen, und präzisierte sogleich: „Alles fällt uns zu – und zwar von Gott her.“ Beim Silvesterritt stellen sich Wallfahrerinnen und Wallfahrer unter den Segen Gottes – „und das heißt konkret: wir dürfen uns im kommenden Jahr unter das ‚Zufallen‘ Gottes stellen lassen“, so die salomonische Erläuterung des Festpredigers.
„Wir dürfen darauf vertrauen, dass wir nicht einem blinden Schicksal unterworfen sind, sondern dass Gottes Handeln dahintersteht und wir durch ihn auch die Kraft erhalten, es zu bewältigen“, sagte Winterholer, der im Bischöflichen Ordinariat die Hauptabteilung „Pastorales Personal“ leitet. „Mit Offenheit und Zuversicht sowie mit dem heiligen Geist Gottes, der uns geschenkt ist, ja zufällt, wird es möglich sein, mit all den Zufällen im Jahr 2024 – den persönlichen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen – umzugehen, sie für uns und für unsere Mitmenschen auch fruchtbar zu machen“, sagte Winterholer vor 173 Reiterinnen und Reitern und zahlreichen Wallfahrern und Schaulustigen vor dem Rathaus Westhausen. In Sachen Zuversicht sei der heilige Silvester, dessen Name ansonsten am letzten Tag des Jahres für alles Mögliche herhalten müsse, ein leuchtendes Vorbild.