„Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ – Jedes Kreuzzeichen ist ein Bekenntnis zur Trinität, zur Dreifaltigkeit Gottes und somit „Alltag“ jedes Christen und jeder Christin. Und doch ist das Glaubensgeheimnis oft schwer zu fassen. Bei diesem Fest stehen nicht Ereignisse aus dem Leben Jesu oder der frühen Christen im Mittelpunkt – wie bei Weihnachten, Ostern und Pfingsten –, sondern eine kirchliche Glaubenswahrheit, mithin ein Fundament des christlichen Glaubens. „Die Dreieinigkeit ist die christliche Wesensbestimmung Gottes schlechthin, hat aber kaum Auswirkungen auf die Lebens- und Glaubenspraxis“, sagt der Ulmer Dekanatsreferent Dr. Wolfgang Steffel. „Dies wollen wir ändern.“ In einem Online-Vortrag als Einstimmung auf den Dreifaltigkeitssonntag am Samstag, 29. Mai, um 19 Uhr zeigt er Wege auf, wie man sich dem Geheimnis der Trinität nähern kann.
Sich vom dreifaltigen Leben erfassen lassen
„Dem Begreifen durch die reine Vernunft sind Grenzen gesetzt, aber wir können uns von der Dynamik der Dreifaltigkeit ergreifen lassen“, erklärt Steffel. Unter dem Motto „Sich vom dreifaltigen Leben erfassen lassen“ werden vielfältige Zugänge geboten: Bilder von Sieger Köder, Passagen aus dem Weltbestseller „Die Hütte“, Musikbeispiele von Heinrich Biber, alltägliche Symbole wie ein dreiarmiger Fingerkreisel, der in Bewegung zu einer Scheibe verschmilzt, Dreifaltigkeitspflanzen aus dem Klostergarten wie Salbei tricolor oder Engelwurz oder Zeugnisse großer Mystiker wie Bruder Klaus oder Mechthild von Magdeburg. „Dazu kommen Blitzlichter aus der vieljährigen Spurensuche im Dekanatsprogramm sowie aus der aktuellen theologischen und philosophischen Fachliteratur“, sagt Steffel.
Er erinnert an die Kirchenväter, die davon sprechen, „dass Vater und Sohn sich im Raum des Geistes in schwungvoller Bewegung umfangen“. Oder an die verborgenen Schriften des Johannes, die von einem Tanz beim Abendmahl erzählen: „Die Jünger bildeten einen Kreis und Jesus trat in die Mitte und sprach: Antwortet mir tanzend! Es tanzt im Kosmos alle Schöpfung. Wer nicht mittanzt, hat den Sinn, der zur Vollendung führt, nicht erfasst.“
„Jesus führt uns in eine neue Lebendigkeit, mitten in die Bewegung des dreifaltigen Gottes hinein, in dem Leben fließt und fließt und fließt“, betont Steffel. „Wenn wir vor Gott unser ständiges Müssen im Glauben ausbreiten, etwa selbstauferlegte Zwänge oder lieblose Pflichterfüllung, dann ist da kein Tanz.“ Der Vortrag will deshalb einen trinitarischen Motiv-Tanz als „Erste Vesper“ des Dreifaltigkeitssonntags anbieten und aufzeigen, „wie uns ein Leben im Einklang mit dem dreieinigen Gott zutiefst verändern kann“.
INFO
Anmeldungen zum Online-Vortrag nimmt die Dekanatsgeschäftsstelle entgegen unter der E-Mail-Adresse: dekanat.eu(at)drs.de. Kurzentschlossene können unter dem Link:
https://zoom.us/j/8852699290?pwd=OHpQZ05VVW80dUU1d1pZT3BCSHc1QT09
auch ohne Anmeldung teilnehmen. Alternativ Zugang über www.zoom.us bei "Einem Meeting beitreten" mit: Meeting-ID: 885 269 9290, Kenncode: 196365