Pater Philipp Jeningen

Sichtbarstes Zeichen des Wirkens von Philipp Jeningen

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Die Seligsprechung von Pater Philipp Jeningen rückt die Wallfahrtskirche am Schönenberg in den Fokus der Aufmerksamkeit.

Die große barocke Wallfahrtskirche am Schönenberg ist bis in die Gegenwart das sichtbarste Zeichen der Wirksamkeit des Jesuitenpaters in der ganzen Region um Ellwangen und weit darüber hinaus. Aus der Sakrallandschaft Ostwürttembergs ist das „Unserer Lieben Frau vom Schönenberg“ gewidmete Gotteshaus nicht wegzudenken.

Der 1642 in Eichstätt geborene Philipp Jeningen kam im Jahre 1680 als Wallfahrtsseelsorger und Beichtvater auf den Schönenberg. Ursprünglich hatten an diesem Ort die beiden Jesuiten Thomas Anreiter und Johannes Häfelin im Jahre 1638 die Wallfahrt begründet, indem sie ein Baumkreuz aufstellten. Am Stamm dieses Baumkreuzes war in einer kleinen Nische eine 7,5 Zentimeter große Marienfigur aus Ton angebracht. Als Jeningen am Schönenberg ankam, bestand um das Baumkreuz mit der Marienfigur bereits eine Kapelle, welche aber die zahlreichen Wallfahrer nicht mehr fassen konnte.

So setzte er sich von Anfang an für die Errichtung einer großen Wallfahrtskirche ein. Aufgrund der Zugehörigkeit des Schönenberg zum geistlichen Fürstentum Ellwangen musste er allerdings den damaligen Fürstpropst Johann Christoph Adelmann von Adelmannsfelden für dieses Anliegen gewinnen. Dies gelang der Legende nach während eines heftigen Gewitters am 14. September 1681, bei dem ein verheerendes Feuer in Ellwangen abgewendet werden konnte. Den Schutz der Stadt vor der Feuersbrunst schrieb Jeningen der Jungfrau Maria zu und rang dadurch dem Fürstpropst das Versprechen zum Bau und zur Finanzierung der Wallfahrtskirche ab.

Bis heute Zielpunkt vieler Wallfahrten

Der Jesuitenpater verband mit dem Bau zwei Anliegen: einerseits wollte er ein geistig-religiöses Zentrum für die ganze Region um Ellwangen schaffen, andererseits sollten die Wallfahrer einen würdigen und schützenden Gottesdienstraum vorfinden. Der aus Vorarlberg stammende Architekt Michael Thumb brachte in der Schönenbergkirche erstmals das „Vorarlberger Münsterschema“ zur Anwendung, welches nachfolgend bei zahlreichen anderen barocken Kirchenbauten im süddeutschen Raum stilbildend wurde. Die ursprüngliche Kapelle wurde als Gnadenkapelle in den Kirchenbau integriert und ist bis heute Zielpunkt vieler Wallfahrten.

Im Jahre 1919 wurde die Ordensgemeinschaft der Redemptoristen auf den Schönenberg berufen. Derzeit widmen sich die Redemptoristen der Pfarr- und Wallfahrtsseelsorge sowie dem geistlichen Bildungsangebot „Landpastoral“. Als Wallfahrtspfarrer ist seit September 2020 der österreichische Redemptorist Martin Leitgöb tätig. Er war zuvor acht Jahre lang Seelsorger der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Prag. Über die bevorstehende Seligsprechung Philipp Jeningens freut er sich: „Pater Philipp hätte auch gut in unsere Ordensgemeinschaft gepasst, doch die hat zu seiner Zeit noch nicht existiert. Er war ein menschennaher, missionarischer Seelsorger. Ein Priester mit einem besonderen Gespür für die Nöte der Zeit. Ein Zeuge Jesu inmitten einer verwundeten Welt. Das alles sind wichtige redemptoristische Anliegen. Insofern ist er uns ein großes Vorbild.“

Neben der Seligsprechung von Pater Philipp Jeningen am Samstag, 16. Juli, um 10 Uhr auf dem Ellwanger Marktplatz finden am Festwochenende auch einige wichtige Feierlichkeiten am Schönenberg statt. Bereits am Vorabend, 15. Juli, gibt es ab 21 Uhr eine Lichterprozession vom Schöneberg in die Stadt. Am Tag der Seligsprechung findet um 19 Uhr eine feierliche Marienvesper mit Diözesanbischof Gebhard Fürst in der Wallfahrtskirche statt. Am Sonntag, 17. Juli, ist um 10 Uhr ein festliches Pontifikalamt in der Naturarena um den sogenannten Bergaltar an der Westseite des Schönenberg. Pater Leitgöb: „Wir erwarten zu diesen Feiern viele Wallfahrerinnen und Wallfahrer. Pater Philipp hat die Schönenbergkirche immer als ‚seine Kirche‘ verstanden. Es gibt kaum ein Porträt von ihm, auf dem unsere Kirche nicht zu sehen wäre. Möge allen Gäste bei diesen Feiern in reichlichem Maß Glaubenskraft und Zuversicht geschenkt werden. In unserer herausfordernden Zeit sind das höchst wertvolle Güter.“

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