Mit der Ausstellung „Skizziert, gezeichnet, koloriert. Alte Ansichten aus Rottenburger Pfarreien“ beteiligt sich das Diözesanarchiv Rottenburg am 750-Jahr-Jubiläum der Stadt Rottenburg. Zu allen katholischen Pfarreien der Kernstadt und der eingemeindeten Ortschaften werden Zeichnungen und Pläne von Kirchen, Kapellen, Pfarrhäusern und Pfarrdörfern aus der Zeit um 1820 zu sehen sein.
„Diese herausragenden und viel genutzten Quellen sind der staatlichen Gesetzgebung im Königreich Württemberg zu verdanken“, sagt Dr. Herbert Aderbauer, stellvertretender Leiter des Diözesanarchivs und Kurator der Ausstellung. Und er erläutert den historischen Hintergrund: „Um Informationen über die katholischen Pfarreien und insbesondere über ihr Vermögen und ihre Einkünfte zu bekommen, ordnete der Staat an, dass die Geistlichen nach einem vorgegebenen Formular Berichte erstellen: die sogenannten Pfründbeschreibungen.“ Nach einem einleitenden Abriss über die Pfarreigeschichte habe es beispielsweise gegolten, den Zustand der Kirchen und Kapellen zu beschreiben. Dem seien Zeichnungen beizulegen gewesen, die trotz einheitlicher Vorschriften eine enorme Bandbreite aufwiesen, sagt Aderbauer. Dementsprechend versammle die Ausstellung eine ganze Vielfalt an Arbeiten, die von flüchtigen Tuscheskizzen bis hin zu ästhetisch-künstlerisch gestalteten, farbigen Zeichnungen reichten.