Silke und Felix Gall hatten zu Beginn ihrer Beziehung einen Konflikt, den viele kennen: Sie hat im Haushalt deutlich mehr Aufgaben übernommen als er. Mittlerweile sind die beiden seit fast 13 Jahren ein Paar und seit drei Jahren verheiratet. Die Aufgaben im Haushalt haben sie klar verteilt. Zum Beispiel ist sie in der einen Woche mit Staubsaugen dran und er in der anderen Woche.
Kommunikation und eine gesunde Streitkultur sind wichtig, um in einer Beziehung Konflikte zu lösen oder gar zu vermeiden. Deshalb werden die beiden Themen im Ehevorbereitungskurs von Elisabeth Redelstein behandelt. Sie leitet den Kurs im Dekanat Heidenheim, ähnliche Angebote für Paare gibt es aber in der gesamten Diözese. Bei Elisabeth Redelstein runden Fragen und Antworten zur kirchlichen Trauung und zum Sakrament der Ehe das Seminar ab.
Es muss keine Hochzeit von der Stange sein
Silke und Felix Gall haben den Kurs besucht, weil er in Heidenheim quasi zur kirchlichen Eheschließung dazugehört. Silke Gall kann sich noch gut an den Abend erinnern, auch wenn er schon vier Jahre zurückliegt. Sie fand zum Beispiel gut, dass jeder für sich aufgeschrieben hat, welche Meilensteine es bisher in der Beziehung gab und was einen miteinander verbindet. „So etwas machen wir im Alltag eher nicht“, sagt Silke Gall. Sie hat aus dem Abend mitgenommen, dass es bei Kommunikation nicht nur ums Reden, sondern auch ums Zuhören geht.
Auch Elisabeth Redelstein hört zu Beginn gerne erstmal zu: Was ist den Teilnehmenden wichtig? Was bedeutet für sie eine kirchliche Trauung? Wie soll der große Tag ablaufen? „Ich erkläre dann, dass sich jedes Paar seine individuelle Hochzeit gestalten darf und es nichts von der Stange sein muss“, sagt Redelstein, „zum Beispiel ist es einfach nicht mehr zeitgemäß, dass die Braut von ihrem Vater zum Altar geführt wird“. Wer das so möchte, kann es natürlich trotzdem tun.