Die katholische Kirche in Württemberg steht nach dem brutalen Terrorakt der Hamas vom vergangenen Wochenende Seite an Seite mit den Menschen in Israel. Bei einer Solidaritätskundgebung auf dem Stuttgarter Marktplatz am Montagabend sagte Bischof Dr. Gebhard Fürst: "Es steht zu befürchten, dass eine zu erwartende lang anhaltende und weiter eskalierende militärische Auseinandersetzung viele weitere Menschenleben fordern wird!“
Er blicke mit Bestürzung und großer Trauer auf die vielen Toten und Verwundeten im Heiligen Land – „wir verurteilen den barbarischen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel und sind in Sorge um die Menschen, die als Geiseln entführt wurden. Als Kirche gilt unsere Solidarität dem jüdischen Volk. Wir bekennen, dass Israel das Recht auf einen eigenen Staat hat.“ Zu der Kundgebung mit mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW) und die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) aufgerufen.
Feste Solidarität mit den Menschen in Israel
Sämtliche Redner, unter ihnen Landtagspräsidentin Muhterem Aras, der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, CDU-Landtagsfraktionschef Manuel Hagel, IRGW-Vorstandsmitglied Michael Kashi und der evangelische Stadtdekan Sören Schwesig, unterstrichen in ihren Grußworten die feste Solidarität mit den Menschen in Israel. Diese tat den in Stuttgart lebenden Juden sichtbar gut. Michael Kashi, Vorstandsmitglied der IRGW, erinnerte daran, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einigen Jahren das Existenzrecht des Staates Israel für „unantastbar“ erklärt hatte und die Sicherheit des Landes für die Bundesrepublik zur eigenen Staatsräson gehöre: „Bitte, denkt immer daran!“ Kashi berichtete von unvorstellbaren Gräueltaten im Grenzgebiet zu Gaza seit vergangenem Samstag, von Morden, Vergewaltigungen, Folter und der Verschleppung selbst einer 95-jährigen Frau.
Bischof Fürst ruft zum Gebet auf
Bischof Fürst hat in diesem Zusammenhang alle gut 1.000 Gemeinden der Diözese Rottenburg-Stuttgart zum Gebet für die Menschen in Israel aufgerufen – in ganz besonderer Weise für die Befreiung der Geiseln aus den Händen der Hamas. Das Oberhaupt von knapp 1,7 Millionen Katholikinnen und Katholiken in Württemberg zeigte sich in Stuttgart besorgt, "dass dieser Krieg weitere Kreise zieht und auch in unserer Gesellschaft Menschen mit Verbindungen zu jüdischen Israelis und Menschen mit Verbindungen zu Palästinensern entzweit.“ Der Krieg dürfe nicht für neuen Antisemitismus instrumentalisiert werden. Pro-Hamas-Freudenfeiern, wie am vergangenen Samstag in Berlin Neukölln, seien „auf unseren Straßen inakzeptabel“.