Bewaffnet mit Fächern und Miniventilatoren besichtigen sie tapfer eine Sehenswürdigkeit nach der anderen. So auch Alyssa, die ihr Gesicht in den kleinen Windstrahl ihres pinken Handventilators hält. Sie gehört zur Gruppe St. Michael Neuffen, die gerade auf den Stufen vor dem Petersdom steht. Leiterin Alexandra Galka weiß, dass die Hitze auch für junge Leute anstrengend ist: „Man muss darauf achten, dass alle viel trinken und genug Pausen machen,“ sagt sie. Sie hat die Reise für die kleine Gruppe organisiert und wirft auch mal einen Plan um, wenn es den fünf Jugendlichen zu viel wird.
Manche kleinen Opfer sind allerdings nötig, um Sehenswürdigkeiten wie den Petersdom zu besuchen. Denn das prachtvolle helle Bauwerk, das mit seinen Säulen hoch neben ihnen emporragt, ist ein Touristenmagnet. „Wir sind um 5.30 Uhr aufgestanden, damit wir uns um 7 Uhr hier für die Kuppel anstellen können,“ Theresa, eine Ministrantin aus ihrer Gruppe, sieht noch ein bisschen blass aus. Dass die Gruppe früh aus den Federn gekommen ist, hat sich gelohnt – sie haben es schon durch den Security Check geschafft und die Schlange hinter sich gelassen, die mit jeder Minute länger und länger wird. Oben vor der Kuppel möchten sie eine Morgenandacht halten und Postkarten einwerfen. Das hat bei ihnen Tradition: „Wir schicken Grüße nach Hause – dafür haben Leute aus unserer Gemeinde Geld gespendet, damit wir uns dann hier ein Eis kaufen können“, erzählt Theresa lächelnd.
Ein Mädchen aus einer anderen Gruppe spricht sie auf den Stufen an und fragt, ob sie einen der Wallfahrtsschlüsselanhänger tauschen möchte. Diese wurden je nach Herkunftsland in verschiedenen Farben ausgeteilt, um gesammelt und getauscht zu werden – eine gute Möglichkeit, mit anderen Minis ins Gespräch zu kommen.