BDKJ

Die Ferien können kommen!

BDKJ Ferienwelt ermöglicht Sommerfreizeiten trotz Coronapandemie. Bereits 720 Kinder und Jugendliche sind angemeldet.

Die Corona-Pandemie hat viele Anbieter von Kinder- und Jugendfreizeiten dazu veranlasst, ihre Sommerangebote abzusagen. Auch die BDKJ Ferienwelt hatte Mitte Juni aufgrund der Situation in den europäischen Gastländern ihre Auslandsfreizeiten aus dem Programm gestrichen. Mit der Neu-Verordnung vom 26. Juli sind Freizeitangebote derzeit unter gemäßigteren Auflagen realisierbar. Trotz erhöhtem Organisationsaufwand ermöglicht die Ferienwelt rund 750 Kindern und Jugendlichen nun Sommerfreizeiten in Baden-Württemberg.

„Kein anderes Bundesland hat so weitreichende Corona-Lockerungen festgelegt. Dies und der Umstand der unübersichtlichen Regelungen anderer Bundesländer haben uns bewogen, unser Freizeitenprogramm auf Baden-Württemberg zu beschränken“, meint Benedikt Fleisch, verantwortlicher Leiter für den Bereich Freizeiten und Zeltlager der BDKJ Ferienwelt. Konkret bedeutet dies, dass nunmehr 25 Freizeiten an sieben Standorten – entweder als Zeltlager oder Hausfreizeit stattfinden können. Bislang haben sich dazu bereits 720 Kinder und Jugendliche angemeldet; einige Plätze sind noch frei.

Deutlich mehr ehrenamtliche Mitarbeiter nötig

In den Vorjahren waren die Belegungszahlen um das Dreifache höher. Coronabedingt hat sich die Ferienwelt jedoch für die maximale Anzahl von 100 Personen auf einem Zeltplatz entschieden. Mehr Personen hätten größere Einschränkungen bedeutet, da ab dieser Gruppengröße feste Bezugsgruppen zu je 30 Personen mit Abstandsregelung zueinander vorgeschrieben sind. Bei bis zu 100 Personen gelten inklusive der erweiterten Hygieneregeln gemäßigtere Vorgaben; Abstandsregeln etwa sind empfohlen aber nicht verpflichtend. Dennoch bestand die Organisation der verbleibenden Freizeiten in einem nicht zu unterschätzenden „Kraftakt“ des gesamten Ferienweltteams, das sowohl aus haupt- als auch ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen besteht. Für den erhöhten Hygiene- und Aufsichtsaufwand einerseits und der ursprünglich geforderten Karenzzeit für Teamer*innen von zwei Wochen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Freizeiten andererseits mussten deutlich mehr ehrenamtliche Mitarbeiter*innen gewonnen werden. Von den maximal 100 Personen sind rund 70 Teilnehmer*innen und etwa 30 Betreuer*innen. Dieser Mitarbeiterschlüssel von 1 bis 2,5 Betreuer*innen pro Teilnehmer*in ergibt sich zudem aus der Vorschrift, ein spezielles Isolationsteam für den Infektionsfall abrufbar zu haben.

Hoher pädagogischer Anspruch

„Die Mitarbeiter*innensuche hat uns zusätzliche Zeit und Mühe gekostet, da viele unserer studierenden Ehrenamtlichen keine einheitlichen Prüfungszeiten haben. Doch unsere Schulungstermine sind nicht im gleichen Maße flexibel, da sich bis zu einem bestimmten Datum die Teams gebildet haben müssen – im besten Fall persönlich“, erklärt Benedikt Fleisch. Der pädagogische Anspruch der BDKJ Ferienwelt ist hoch; ihre Freizeitleiter*innen durchlaufen bis zu drei dreitägige Vorbereitungsseminare. Zwar lässt sich in Coronazeiten vieles per Videokonferenzen klären, doch ob zwei Menschen über einen längeren Zeitraum miteinander auskommen und verantwortlich zusammenarbeiten können, zeigt sich am besten im persönlichen Kontakt.

Neben dem Fakt, dass es gänzlich keine Selbstverständlichkeit ist, dieses Jahr überhaupt Sommerfreizeiten anzubieten, schätze ich deren unermüdliche Bereitschaft trotz langer Ungewissheit über geltende Coronaverordnungen den Kontakt zu Ehrenamtlichen, Busunternehmen, Gesundheits- und Ordnungsämtern und Ärzten zu halten und gleichzeitig geduldig auf zahlreiche Elternanfragen einzugehen

„Insgesamt haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen mit viel Gelassenheit, Kreativität und Mut auf die immer neuen Entwicklungen reagiert“, lobt Benedikt Fleisch. Auch das hauptberufliche Team der Ferienwelt hat die Organisation gemeistert. „Neben dem Fakt, dass es gänzlich keine Selbstverständlichkeit ist, dieses Jahr überhaupt Sommerfreizeiten anzubieten, schätze ich deren unermüdliche Bereitschaft trotz langer Ungewissheit über geltende Coronaverordnungen den Kontakt zu Ehrenamtlichen, Busunternehmen, Gesundheits- und Ordnungsämtern und Ärzten zu halten und gleichzeitig geduldig auf zahlreiche Elternanfragen einzugehen“, betont Markus Scheifele, BDKJ-Diözesanjugendseelsorger und Dienstvorgesetzter der Ferienwelt die Freizeitenorganisation. Das für dieses Jahr neu eingeführte Losverfahren bei der Vergabe der freien Plätz pro Freizeit hat oftmals zu Unmut bei Familien geführt, die fest mit einer Ferienbetreuung ihrer Kinder gerechnet haben.
„Doch nur indem wir hier keine Ausnahmen machen, schließen wir eventuelle Diskriminierungsvorwürfe konsequent aus“, erklärt Benedikt Fleisch

Noch befindet sich die Ferienwelt im täglichen Abstimmen der Organisationsstränge zwischen den verschiedenen Akteur*innen. Ab der ersten Sommerferienwoche Ende Juli wird sich zeigen, ob das coronaangepasste Freizeitenmanagement der Realität standhält. Benedikt Fleisch ist da zuversichtlich: „Die Handlungsempfehlungen des Landes und des BDKJ/BJA unterstützen unsere Ehrenamtliche darin, die geplanten Sommerfreizeiten verantwortungsvoll durchzuführen. Wir haben sie im Umgang mit den geänderten Hygienevorschriften und einem sensiblen Blick auf das Gesundheitsgeschehen der Teilnehmer*innen geschult.“ Die Alternative zu all diesen Bemühungen wäre gewesen, alle Freizeiten abzusagen. Das wäre zwar eine leichte Entscheidung, aber für 750 Kinder nicht die beste und verantwortungsvollste.

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