Bauprojekt

Grundstein gelegt

Segnung Gemeindezentrum St. Elisabeth.© Heinz Heiss

Foto: Heinz Heiss

Das neue Gemeindezentrum St. Elisabeth im Stuttgarter Westen ist gesegnet. Im Herbst soll der Neubau in der Schwabstraße fertig sein.

Wenn es Corona erlaubt, wird im November nachgeholt, was jetzt nicht möglich war: mit den Menschen aus der Gemeinde und dem Stadtbezirk den Neubau zu feiern. Das Gemeindezentrum soll eine Begegnungsstätte nicht nur für die Gemeinde St. Elisabeth werden, sondern ein offenes Haus für Kulturschaffende, für Vereine, für den Stadtbezirk. Der leitende Pfarrer Werner Laub freut sich schon jetzt darauf, nach der Fertigstellung viele unterschiedliche Menschen in dem neuen Gemeindezentrum zu begrüßen: „Mit Mut und Tatkraft hat sich die Gemeinde an dieses große Werk gemacht. Wir wollen Raum schaffen für Begegnung für Menschen, die in einem jungen und lebendigen Stadtteil von Stuttgart leben.“

Der Rohbau steht, das Dach ist fertig, die Fenster sind eingesetzt – und jetzt ist auch der Grundstein gesegnet und im Stillen eingesetzt. Die Kirchengemeinderäte haben ihre Wünsche für das künftige Gemeindezentrum schriftlich festgehalten, so auch die zweite Vorsitzende der Gemeinde St. Elisabeth Brigitte Graf-Isengard: „Ich hoffe, dass sich das fertige Haus im Herbst schnell mit Leben füllen wird. Wir möchten Gemeinschaft im Stuttgarter Westen möglich machen und ein offenes Haus leben.“ Die 67-Jährige kann sich Theateraufführungen, Literaturabende, Bildungsveranstaltungen in dem neuen Gemeindezentrum genauso vorstellen wie die Treffen der kirchlichen Jugendgruppen, der Senioren und der Chöre. „Wir werden in den nächsten Wochen auch verstärkt Kontakte in den Stadtbezirk hinein aufnehmen, soweit dies unter Coronabedingungen möglich ist. Unser Ziel ist es auf jeden Fall, die schönen Räume auch zu beleben.“

Auch für den katholischen Stadtdekan Christian Hermes ist das Gemeindezentrum ein wichtiges Zeichen, das Kirche setzt: „Wir nehmen als katholische Kirche unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr, indem wir ein Stadtteilzentrum und damit vielfältige Begegnungsmöglichkeiten und zusätzlich auch noch dringend nötigen Wohnraum in einem dichtbesiedelten Stadtbezirk schaffen.“ Zu dem Neubau gehören neben unterschiedlich großen Räumen für Treffen und Veranstaltungen auch 13 Mietwohnungen. Insgesamt investiert die katholische Kirche zwölf Millionen Euro in den Neubau. Davon fließen rund vier Millionen Euro in das neue Gemeindezentrum, der Rest in den Wohnungsbau.

Spenden aus der Gemeinde für den Neubau

Gebaut wird in der Schwabstraße 74 nach den Plänen der Stuttgarter Architekten Glück+Partner, die den Wettbewerb bereits im Jahr 2012 für sich entschieden haben. Angeordnet sind die Gemeinderäume auf zwei Ebenen: im Erdgeschoss der Gemeindesaal mit Foyer und Küche, im ersten Obergeschoss der Jugendraum, die Gruppenräume und ein offener Aufenthaltsbereich mit Teeküche. Im zweiten bis fünften Stock des Neubaus sind die Mietwohnungen angesiedelt, die von Zweieinhalb-Zimmern bis zu Fünfeinhalb-Zimmern für Familien reichen. Was den Neubau architektonisch auszeichnet, ist zum einen die großzügige Glasfront zur Straße hin, zum anderen der braunrote Klinker, der sich in die angrenzenden Bauten gut einfügt und der auch an die zugehörige Kirche St. Elisabeth am Bismarckplatz erinnert. Mit dem Gemeindezentrum wird die gründerzeitliche Häuserzeile an der Schwabstraße komplettiert. „Die Räumlichkeiten sind hell und freundlich und lassen flexible Nutzungen zu“, sagt Pfarrer Werner Laub. Möglich geworden ist der Neubau auch dank zahlreicher Spenden aus der Gemeinde. „Für diese sind wir sehr dankbar. Sie zeigen uns die Wertschätzung für unseren mutigen Schritt.“ 

Nach der Eröffnung im Herbst sollen viele Begegnungen möglich sein

Die Gemeinde wartet schon seit langem auf die neuen Räumlichkeiten, da das alte Gemeindezentrum bereits seit fünf Jahren nicht mehr zur Verfügung steht. „Wir mussten nach St. Stefan ausweichen, konnten dort aber gar nicht alle Gruppen und Treffen unterbringen. Deshalb freuen wir uns, dass schon bald wieder alle einen guten Ort für ihre Aktivitäten finden werden, in der Hoffnung, dass trotz Corona im Herbst wieder viele Begegnungen möglich sein werden“, sagt die zweite Vorsitzende Brigitte Graf-Isengard. Die Gemeinde St. Elisabeth ist mit rund 9500 Katholiken die größte katholische Gemeinde in Stuttgart. Sie ist Teil der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-West/Botnang mit 17 500 Katholiken.

Die Bauarbeiten gehen ohne Unterbrechung weiter, das Vorhaben liegt im Zeitplan. In den nächsten Wochen werden im Inneren des Gemeindezentrums die Elektroleitungen verlegt sowie die Lüftungsanlage und die Heizungen eingebaut.

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