Damit setzt die Rottenburger Schule St. Klara ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit. Die Idee dazu hatte die Klasse 10b mit ihrem Klassenlehrer Hannes Schütt bereits vergangenes Schuljahr. Im Unterricht hatten sie über eine Demonstration in Berlin unter dem #unteilbar diskutiert. Die Schülerinnen beschlossen, sich langfristig gegen Rassismus und Diskriminierung und für gleiche Rechte und Chancen aller Menschen einsetzen zu wollen. Und genau das bietet das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Die Aufgabe, Vorbild zu sein
Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass sich 70 Prozent der Schulgemeinschaft mit der Unterschrift verpflichten, sich gegen jede Form der Diskriminierung einzusetzen. „Das war nicht einfach“, sagte Gesamtschulleiter Peter Pflaum-Borsi. „Es wurde ein Prozess angestoßen, der zum Nachdenken aufforderte.“ Andreas Haiß, Landeskoordinator des Netzwerks, betonte, dass der Wert mit 75 Prozent sogar übertroffen wurde und verwies darauf, dass „die Übergabe der Urkunde und der Plakate eine Verpflichtung für alle sind“, Zivilcourage zu ergreifen und fair mit einander umzugehen.
Genauso sieht es der ehemalige FIFA- und Bundesligaschiedsrichter Knut Kircher, der als Projektpate ohne zu zögern einsprang. „Im Sport ist oft nur das Ergebnis wichtig, aber es geht auch um das Miteinander“, so Kircher. „Die Welt braucht Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Genauso wie ein Smartphone ein regelmäßiges Softwareupdate braucht, müssen Lehrer und Eltern den Kindern eine Grundfiguration geben. Wir haben die Aufgabe, Vorbild zu sein und
Wertschätzung und Respekt zu vermitteln.“ Aus diesem Grund habe er sich auch bereit erklärt, die Patenschaft an der Schule St. Klara zu übernehmen.
Verpflichtung für die Zukunft
Bereits in der Vergangenheit unternahm die Schule zahlreiche Fahrten zu Gedenkstätten, etwa in das Konzentrationslager Dachau oder nach Grafeneck. Auch Gespräche mit Holocaustüberlebenden erfolgten bereits mehrfach. Dieses Engagement soll in der Zukunft weiter ausgebaut werden, wie Hannes Schütt in seiner Ansprache betonte: Die Auszeichnung sei auch eine Verpflichtung für die Zukunft, „sich bewusst gegen jede Form von Gewalt und Rassismus zu stellen.“