Dekanat Böblingen

St. Klemens baut Kirchplatz mit Labyrinth

St. Klemens baut Kirchplatz mit Labyrinth

Rund 8.600 Steine bilden das neue Labyrinth auf dem Kirchplatz von St. Klemens. Bild: Julian Renner

Ein ganz besonderes Projekt versteckt sich hinter der Neugestaltung des Kirchplatzes von St. Klemens.

Wo einst Autos direkt vor der Kirche parkten, empfängt nun ein offener Platz mit einem Labyrinth Gläubige, Nachbarn und Schüler aus der Umgebung. Finanziert wurde das Projekt unter anderem über eine digitale Plattform, auf der Spender sich ab zehn Euro am Neubau des Kirchplatzes beteiligen konnten. Damit geht die Kirchengemeinde nicht nur spirituell, sondern auch in Sachen Projektmanagement innovative Wege.

Labyrinth als Symbol für den Lebensweg und den Weg zu Gott

Wer sich vor der Kirche St. Klemens in Böblingen nach Chartres versetzt fühlt, liegt gar nicht so falsch. Schließlich ist das Labyrinth mit seinen rund 8.600 Steinen und einer Gesamtfläche von 145 Quadratmetern fast eine 1:1 Kopie seines berühmten französischen Vorbilds. Spirituell spielt es schon lange eine Rolle im Glaubensleben der Böblinger. „Wir arbeiten mit dem Labyrinth und seiner Symbolik schon mit den Erstkommunionkindern. Bislang haben wir das Kunstwerk aus Linien und Wegen beispielsweise mit Tüchern und Kerzen nachgebaut. Nun können wir uns auf das richtige Labyrinth vor unserer Kirche stellen“, erläutert Gemeindereferent Julian Renner. Elf Ringe umkreisen die Blume im Inneren des Labyrinths. Dieses steht symbolisch für den Lebensweg. „Die einzelnen Routen im Labyrinth führen immer zur Mitte. Diese Strecke kann sowohl für unser Dasein als auch für unsere Beziehung zu Gott stehen“, so Renner weiter. „Wenn man die Wege im Labyrinth geht, ist man mal weiter weg von Gott und mal näher bei ihm. Eine Bahn kann einen zurückführen, aber wir kommen immer in der Mitte, also bei Gott an.“ Diese Gewissheit sei schön und zeige, dass ein Labyrinth eben kein Irrgarten sei.

Kirchplatz als Zentrum für die Nachbarschaft von St. Klemens

Gebaut wurde der neue Kirchplatz mit dem sinnträchtigen Symbol in den vergangenen dreieinhalb Monaten. Wichtig war den Mitgliedern des Kirchengemeinderats unter der gewählten Vorsitzenden Katharina Stadler und dem leitenden Pfarrer Karl Kaufmann, dass der Platz zum Verweilen und zum Austausch einlädt und so die Gemeinschaft untereinander fördert. So konnten sich Gläubige und Bürgerschaft nicht nur mit einer Geldspende beteiligen, sondern sie sind auch aufgefordert, Ideen einzubringen, wie der Kirchplatz künftig genutzt werden kann. „Wir denken dabei an den ganz ursprünglichen Sinn eines Kirchplatzes als Zentrum des Dorfs oder Stadtteils, an dem man sich trifft und austauscht“, sagt Gemeindereferent Renner. „Wir möchten damit zeigen: Wir sind offen für die ganze Gesellschaft.“ Umso mehr habe es ihn gefreut, dass schon die ersten Kinder und Erwachsenen aus der Nachbarschaft neugierig das Labyrinth entdeckt und dessen Wege entlang gegangen sind. Bei einem Gottesdienst Mitte Oktober wurde der Kirchplatz zudem festlich eingeweiht.

Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Kirchengemeinde St. Klemens in Böblingen unter https://se-bb.drs.de/kirchen/st-klemens.html.

Veranstaltungstipp: Vortrag über das Labyrinth als Menschheitssymbol

Am Freitag, 23. Oktober, spricht Experte Gernot Candolini ab 19 Uhr über das Labyrinth als eines der ältesten Kultursymbole der Menschheit. Er zeigt dessen überraschende Hintergründe und Verwendungsarten in verschiedensten Kulturen auf. Wer am Vortrag „Das Labyrinth – Mythos und Geschichte eines Menschheitssymbols“ teilnehmen möchte, wird um Anmeldung beim Pfarramt St. Klemens unter Telefon 07031/236234 oder per Mail an stklemens.boeblingen(at)drs.de gebeten. Der Eintritt kostet 5 Euro.

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