Einweihung

St. Raphael feiert Einweihung

Das neue Gebäude "ZAM-Zentrum für Ambulante Jugendhilfe & Mehr"

So sieht das neue "ZAM-Zentrum für Ambulante Jugendhilfe & Mehr" aus. Foto: St. Raphael Kinder- & Jugendhilfe

Die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung aus Fichtenau-Unterdeufstetten eröffnet einen neuen Standort. Am Samtag, 10. Mai, kann er besichtigt werden.

Die St. Raphael Kinder- und Jugendhilfe (Stammsitz in Fichtenau-Unterdeufstetten) freut sich, dass nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit ein neuer und moderner Standort in Crailsheim seiner Bestimmung übergeben werden kann, teilt die Stiftung „Kinder- und Jugendheim St. Raphael Unterdeufstetten“ mit. In der Schillerstraße 26 hat die Stiftung einen Gebäudekomplex mit einem Zentrum für ambulante Hilfen und einer Wohngruppe der Jugendhilfe errichtet. Zwischen den Gebäuden wurde ein Spielbereich für die betreuten Kinder geschaffen.

Die zwei Häuser sollen die soziale Infrastruktur der Stadt Crailsheim und des gesamten Landkreises Schwäbisch Hall stärken. Mit den Beratungsstellen der Caritas Heilbronn-Hohenlohe und mit der Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Landkreises konnten zwei Mieter gefunden werden, die das Leistungsspektrum der Jugendhilfeeinrichtung ergänzen sollen. Das ambulante Angebot Flexible Hilfen für Kinder und die Abteilung Schulbegleitung nutzen gemeinsam mit diesen Mietern das viergeschossige Gebäude direkt an der Schillerstraße. Das Haus wurde „ZAM - Zentrum für Ambulante Jugendhilfe & Mehr“ getauft.

Erinnerung an Förderer

Im Untergeschoss gibt es mit dem „Gerhard-Schubert-Saal“ einen modernen Konferenzraum, der für Besprechungen, Tagungen, Fortbildungen und Gruppentreffen genutzt werden kann und den die Stiftung laut eigenen Angaben auch vermieten wird. "St. Raphael möchte mit diesen Räumlichkeiten die Netzwerkarbeit in der Stadt, im Landkreis und in der gesamten Region Heilbronn-Franken stärken. Die Namensgebung für diesen Raum war Ehrensache. Die Schubert Gruppe, unter anderem vertreten durch Sieglinde Geiger und ihren leider verstorbenen Partner Gerhard Schubert, sind beziehungsweise waren seit Jahrzehnten großherzige Förderer der Arbeit von St. Raphael", heißt es in der Mitteilung.

Im hinteren Teil des Grundstückes entstand ein zweigeschossiges Wohnhaus für die Jugendhilfewohngruppe Obsidian.
"Hier können bis zu sieben junge Menschen betreut und gefördert werden. Sie bereiten sich auf ein selbstständiges Leben vor und profitieren dabei von der verkehrstechnisch günstigen Lage der Stadt Crailsheim. Der Umzug von Fichtenau nach Crailsheim verkürzt den jungen Leuten die Wege zu Schule und Ausbildung. Das Haus wurde barrierefrei gebaut und bietet zukunftsweisend die Möglichkeit inklusiver Betreuungen, wie sie das Kinder- und Jugendhilfe Stärkungsgesetz vorsieht", erklärt die Stiftung.

Stiftung dezentralisiert sich

Beide Gebäude seien energetisch auf höchstmöglichem Niveau gebaut worden, womit die Einrichtung den Grundsätzen ihres Leitbildes Rechnung trage. Nachhaltige Investitionen, die der Schöpfung dienen und sie bewahren, seien ein Beleg dafür, dass kirchliche Einrichtungen wertvolle Impulse in die Welt bringen möchten.

Der neue Standort hat eine längere Vorgeschichte. So entstand laut Stiftung bereits vor über 30 Jahren die Vision, die aus Fichtenau stammende Jugendhilfeeinrichtung zu dezentralisieren. Städtische Standorte sollten den bestehenden Schutzraum im ländlichen Fichtenau ergänzen. Ab 1993 entstanden daher mehrere Standorte im Stadtbereich von Crailsheim, die immer wieder den Anforderungen angepasst worden seien. Im Jahr 2018 wurden Gespräche mit der Kirchengemeinde St. Bonifatius über den Kauf des Grundstückes in der Schillerstraße 26 aufgenommen.

Hindernisse durch Preissteigerungen und Diebstahl

Am 13. März 2019 konnte der Kaufvertrag unterschrieben werden. "Die Zeit bis zum Herbst 2022 wurde gebraucht, um ein Architekturbüro auszuwählen, eine Projektsteuerung zu beauftragen, Planungen zu diskutieren, Abstimmungen mit der Stadt Crailsheim zu diskutieren, den Bauantrag zu stellen und vieles andere mehr", beschreibt die Stiftung den Werdegang des Projekts. Im September 2022 folgte der Abbruch des bestehenden Gebäudes. Am 15. Januar 2023 war Spatenstich.

Die Corona-Krise und der Ukraine-Krieg sowie die damit verbundene Preisentwicklung habe den Bauherrn vor große Herausforderungen gestellt: Nutzungsänderungen seien erwogen worden, um die finanzielle Last zu mindern. Ein Einbruch samt Kabeldiebstahl habe viel Schaden angerichtet und wertvolle Bauzeit gekostet.

"Trotz vieler Hindernisse gelang es der kleinen Stiftung aus Fichtenau, ein Leuchtturmprojekt im Herzen von Crailsheim zu schaffen. Der investierte Millionenbetrag soll den Kindern und Jugendlichen des Landkreises Unterstützung, Beratung und Betreuung bieten", teilt die Stiftung mit.

Tag der offenen Tür

Nach der offiziellen Einweihung mit einer Dankandacht in der Bonifatiuskirche mit geladenen Gästen am Freitag, 9. Mai, kann die Öffentlichkeit am Samstag, 10. Mai, den neuen Standort besichtigen. Um 13.30 Uhr beginnt der Tag der offenen Tür. Das Programm bietet eine Zauber- und Ballonshow, Spielstationen, ein Basketball-Event und Führungen. Neben Kaffee und Kuchen gibt es Eis, Crepes und kühle Getränke.

Die Geschichte der Stiftung

Die Stiftung „Kinder- und Jugendheim St. Raphael Unterdeufstetten“ ist eine kirchliche Stiftung des privaten Rechts und wurde am 15. Mai 1889 vom katholischen Pfarrer Remmlinger gegründet. Ausgangspunkt war damals, dass viele aus dem Ort als Händler, Schausteller und Dienstleister im gesamten süddeutschen Raum unterwegs waren. Damit die schulische Bildung und die Erziehung der Kinder unter dieser Reisetätigkeit nicht litt, gründete der Pfarrer die Stiftung und nahm die Kinder im Kinderheim auf, so lange wie die Eltern unterwegs waren.

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