"Mission ist nichts Einseitiges, Mission ist, dass wir alle voneinander lernen können", betonte Weihbischof Gerhard Schneider am Sonntag in Aulendorf. Der Festgottesdienst in der Martinskirche erinnerte daran, dass Bischof Carl Joseph Leiprecht vor gut 50 Jahren „aufgrund des wachsenden Priestermangels, aber auch zur Verwirklichung der Konzilsbeschlüsse" die Leitung der Kirchengemeinde an die Steyler Missionare übertragen hatte. Die international ausgerichtete Ordensgemeinschaft betrieb schon seit Mitte der 1920-er Jahre im nahegelegenen Blönried ein Missionskolleg mit Schule und Internat - zunächst nur für den eigenen Nachwuchs.
Die Verbindung von Kirchengemeinde und Steyler Missionaren - auch Gesellschaft des Göttlichen Wortes genannt - brachte internationales Flair in die Stadt. Unter den langjährigen Pfarrern Pater Friedrich Kohler und Pater Josef Utz standen immer wieder Priester aus anderen Kontinenten am Altar. Inzwischen leitet der indische Pater Anantham Antony das Pastoralteam mit Vikar Pater Pius Oduro Owusu aus Ghana, Diakon Willy Schillinger und Gemeindereferentin Schwester M. Renate Pesl. "Das ist wirklich ein Glücksfall für Aulendorf", erklärte Bürgermeister Matthias Burth in seinem Grußwort, zumal der Priestermangel heute noch greifbarer sei als damals.