Kirchenkunst

Stiftung fördert Lichtkreuz, das verbindet

Das LichtKreuz von Ludger Hinse, das durch das Dekanat Heidenheim wandert, lädt mit seinem faszinierenden Farbenspiel Kirchenbesucherinnen und -besucher zum Nachdenken und zum „tiefer Schauen“ ein. Hier in St. Petrus und Paulus in Großkuchen. Foto: drs/Jerabek

Ein Lichtkreuz von Ludger Hinse wandert durch das Dekanat Heidenheim. Die Sparkassen-Bürger-Stiftung fördert dieses verbindende Projekt mit 3000 Euro.

Als leuchtendes, frohes Hoffnungszeichen – so sieht der Künstler Ludger Hinse das Kreuz, jenes Symbol, das wie kein anderes für das Christentum und die von ihm geprägte Kultur steht. Das Lichtkreuz aus Plexiglas, das für den Künstler aus Dülmen zu einer Art Markenzeichen geworden ist, wandert durch Kirchengemeinden im Landkreis Heidenheim und verbindet so Menschen und Orte miteinander.

Derzeit ist es in der Kirche St. Petrus und Paulus in Großkuchen, einem Stadtteil von Heidenheim, aufgehängt. In der dichten barocken Pracht dieser Kirche mit opulenten Gemälden und feierlicher Ornamentik erscheint das schlichte, schnörkellose und transparente Kreuz als großer Gegensatz. Aber nur auf den ersten Blick. Tatsächlich nehmen die spiegelnden Flächen des Kreuzes die Zierformen des Deckenstucks spielerisch auf, bringen sie zum Leuchten, kontrastieren sie mit der Strenge des Fliesenmusters am Fußboden.

Eine Einladung, tiefer zu gehen

„Das Lichtkreuz wird auch in St. Petrus und Paulus als motivierend und inspirierend empfunden“, berichtet Pfarrer Dietmar Krieg, dessen Seelsorgeeinheit Heidenheim-Nord das Lichtkreuz bereits in St. Bonifatius in Schnaitheim und in der Königsbronner Mariä-Himmelfahrt-Kirche zu Gast hatte. Für Günter Scholz, Gewählter Vorsitzender des Kirchengemeinderats von St. Petrus und Paulus in Großkuchen, lädt besonders das Thema Licht zu vertieftem Nachdenken und Meditieren ein: „Was wäre die Welt ohne Licht?“ Pfarramtssekretärin Ulrike Hafner fasziniert die ständige Veränderung des Kreuzes – bedingt durch langsames Drehen im Luftzug –, „dass es nie gleich aussieht“.

„Das Lichtkreuz soll eine Einladung zur christlichen Spiritualität sein, eine Einladung, sich über die Kunst vom christlichen Glauben berühren zu lassen, Fragen zu stellen, tiefer zu gehen“, sagt Dekanatsreferentin Gabriele Kraatz, die das Projekt initiiert hat. „Die erste Aufgabe von uns Christen ist es ja, die Sehnsucht nach dem ‚Mehr‘, der Transzendenz, dem letzten Geheimnis, das wir Gott nennen, offen zu halten. Für uns zeigt sich in dieser Offenheit das ‚farbige‘ Antlitz Gottes: Jesus Christus und sein Umgang mit Menschen und Schöpfung.“

Kraatz weiß auch von einer Frau zu berichten, die mit ihrem dementen Ehemann - weil er es wollte - in den Gottesdienst ging und vom Lichtkreuz wunderbar getröstet wurde. „Dieses Kreuz ist ein Auferstehungssymbol“, sagt die Dekanatsreferentin, „eine Verbindung zwischen Himmel und Erde“.

Verbindendes Begleitprogramm

Verbindend ist auch das Begleitprogramm, das jede Kirchengemeinde anbietet, in denen das Lichtkreuz zu Gast ist: Meditation und Stille, besondere Gottesdienst, offene Kirche mit Musik, Glaubensgespräche. In der SE Heidenheim-Nord zählen dazu auch spirituelle Wanderungen zwischen den Orten.

Die Sparkassen-Bürger-Stiftung unterstützt dieses seit Frühjahr 2022 laufende Projekt mit 3000 Euro. „Diese Idee, die ansprechende Installation und der verbindende Charakter des Projekts hat das Kuratorium inspiriert“, sagte Geschäftsführer Thomas Trautwein bei der Scheckübergabe in Großkuchen.

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