Birgit Kühner sitzt im Maker Space der Heilbronner Experimenta am einem der Werkstatttische und fädelt eine Holzperle auf, um sie an einem Stoffstück befestigen zu können. Dieses fügt sich zusammen mit weiteren rechteckigen Flicken zu einer kleinen, patchworkartigen Decke, auf der neben Holzperlen auch Knöpfe und kurze Schnüre angebracht sind. Wenn das textile Werke fertig ist, soll es einen alten, dementen Menschen unterstützen.
„Ich wünsche mir, dass eine Frau, die früher einen Garten hatte, die Decke bekommt“, sagt Kühner. Auf den zusammengenähten Teilen sind Frösche und Enten zu sehen, und ein Flicken hat die Form eines Apfels – lauter Reminiszenzen an eine Gartenlandschaft. Denn das ist das Ziel einer solchen Decke: Sie soll bei dementen Menschen Erinnerungen wecken. Unterschiedliche Materialien, Texturen und ein Sammelsurium an Applikationen wie Knöpfe und Perlen sollen ein haptisches Erlebnis bieten. Daher heißt diese eigenwillige Textilie auch Nesteldecke.
Allerlei Stoffreste und Nähkram
Kühner fertigt sie nicht allein an. Neben ihr entstehen weitere Decken. Zwölf Frauen haben sich an diesem Vormittag im Maker Space versammelt. Sie sind allesamt Teilnehmerinnen eines Kurses der Katholischen Erwachsenenbildung Stadt- und Landkreis Heilbronn (KEB).
„Keine Decke ist vorher geplant“, sagt Gabriele Ackermann. Es wird einfach verwendet, was an Stoffresten und Nähkram in die Hände fällt, wie sie erklärt. Möglichst viele Materialien sollen verwendet werden, sagt die 73-Jährige. Und handwaschbar sollen die Decken am Ende sein.







