Diözesanrat

Stuttgarter Interessen vertreten

Fotos: Stadtdekanat Stuttgart

Der Diözesanrat und der Priesterrat sind neu gewählt! Vier Stuttgarterinnen und zwei Stuttgarter arbeiten künftig als Laienvertreter im Diözesanrat.

Der Diözesanrat und der Priesterrat sind neu gewählt worden. Vier Stuttgarterinnen und zwei Stuttgarter arbeiten künftig als Laienvertreter im Diözesanrat mit und vertreten die Interessen der Katholiken aus der Landeshauptstadt. Ebenfalls in dem diözesanen Gremium vertreten sind vier Priester aus Stuttgart, darunter auch Stadtdekan Christian Hermes. Zu den Aufgaben des Diözesanrats gehört es, über den Haushalt und die Verwendung der Kirchensteuermittel zu entscheiden.

Über ihre Wiederwahl in den Diözesanrat freut sich Claudia Friedrich aus Zuffenhausen, neu dabei sind die Journalistin Susanne Babila, der Architekt Domenik Schleicher und Raphael Graf von Deym, der Vorstand des Stuttgarter Ca­ri­tas­ver­ban­des. Claudia Friedrich wird weiter ihre Erfahrung einbringen: „Ich möchte auch künftig an einer dia­log­be­rei­ten und offenen Kirche mitarbeiten. Und ich möchte die Stuttgarter Interessen vertreten“, sagt die 55 Jahre alte Apothekerin aus Zuffenhausen. Die Wahl­be­tei­li­gung lag bei 52,8 Prozent. Der katholische Stadtdekan Christian Hermes kommentiert die Wahl: „So viele Kandidierende wie in Stuttgart gab es nirgends und auch bei uns noch nie, und auch die Wahl­be­tei­li­gung konnte gegenüber 2015 verbessert werden. Das zeigt, dass die Möglichkeiten de­mo­kra­ti­scher Beteiligung in unserer Kirche wahrgenommen werden - auch und vielleicht gerade in dieser Zeit, in der unsere Kirche vor großen Her­aus­for­de­run­gen steht."

Die Menschen am Rande in den Blick nehmen

Die neu in den Diözesanrat Gewählten jedenfalls haben sich Ziele gesetzt. Der Ca­ri­tas­vor­stand Raphael Graf von Deym möchte vor allem sozial schwache Menschen in den Blick nehmen: „Besonders wichtig sind mir die Menschen an den Rändern unserer Gesellschaft. Wie wir mit ihnen umgehen, bildet das Profil unserer Kirche und unserer Gesellschaft.“ Die Journalistin Susanne Babila hat sich vorgenommen, die Gemeinden im Stadtdekanat auf ihrem Synodalen Weg zu stärken. Der Architekt Dominik Schleicher will sich für einen „Realismus des Glaubens“ einsetzen, der aus dem Evangelium lebt, der die Begegnung mit anderen auf Augenhöhe sucht, Kreativität weckt und zum Aufbruch drängt.

Zwei Frauen vertreten die katholischen ausländischen Mitbürger

Als Vertreter der katholischen ausländischen Mitbürger in der Diözese wurden Sonia Maria Cussigh und Michelle Anna Kawaletz gewählt. Die 61-jährige Ge­mein­de­re­fe­ren­tin Sonia Maria Cussigh ist Mitglied der italienischen San Martino Gemeinde in Stuttgart. Als Vertreterin der Katholiken anderer Nationalität im Diözesanrat möchte sie den mut­ter­sprach­li­chen Gemeinden Stimme und Gesicht geben und dafür sorgen, dass die Ge­mein­de­mit­glie­der aller Mut­ter­spra­chen immer stärker zu­sam­men­ar­bei­ten. Die ebenfalls in den Diözesanrat entsandte 19-jährige Kawaletz aus Schönaich gehört der polnisch katholischen Gemeinde Matki Bożej Nieustającej Pomocy in Stuttgart an. Die Studentin der Neuphilologie arbeitet ehrenamtlich unter anderem als Ministrantin und Lektorin in ihrer Gemeinde mit. Im Diözesanrat ist es ihr Ziel, sich für die Anliegen gerade auch von Jugendlichen einzusetzen und Menschen dazu zu motivieren, sich am Kir­chen­ge­sche­hen zu beteiligen. Stadtdekan Christian Hermes jedenfalls freut sich, dass die Gewählten künftig die Perspektive des Stadtdekanats in den Diözesanrat einbringen: „Unsere Diözese hat nur wenige städtische Regionen. Umso wichtiger ist es, dass die Erfahrungen und Anliegen der Kirche in der Großstadt in die Beratungen und Ent­schei­dun­gen eingebracht werden.“

Vier Stuttgarter Seelsorger sind im Priesterrat vertreten

Mitglieder des Diözesanrates sind auch die Vertreter des Priesterrates, der ebenfalls neu gewählt worden ist. Vier Stuttgarter Vertreter haben es in den Priesterrat geschafft, darunter auch der Stadtdekan Christian Hermes. Wiedergewählt wurden auch die Pries­ter­seel­sor­ger Pater George Augustin aus der Ge­samt­kir­chen­ge­mein­de Johannes XXIII. sowie Christoph Maria Schmitz. Neu dazugekommen ist Walter Humm aus der Ge­samt­kir­chen­ge­mein­de Stuttgart-Ost. Der Priesterrat als Per­so­nal­ver­tre­tung der Geistlichen in der Diözese ist Teil des Diözesanrates. Zu den Aufgaben des Priesterrates gehört es, mit dem Bischof und dem Diözesanrat Fragen der Seelsorge zu beraten.

Hintergrund

Der Diözesanrat

Der Diözesanrat Rottenburg-Stuttgart vereint in seinem Rottenburger Modell drei Gremien in einem: Als Katholikenrat vertritt er „die Basis". Er kann im Namen der Katholikinnen und Katholiken in der Diözese zu wichtigen Angelegenheiten öffentlich Stellung beziehen. Als Pastoralrat berät er den Bischof und die Diözesanleitung in pastoralen Fragen und bei der Schaffung diözesaner Einrichtungen. Er fördert die Arbeit der kirchlichen Gremien und Verbände und entsendet Vertreterinnen und Vertreter in überdiözesane Gremien. Als Kirchensteuervertretung entscheidet er über die Höhe und Verwendung der Kirchensteuer in der Diözese. Er beschließt die Zuweisung von Kirchensteuermitteln an die Kirchengemeinden sowie den Diözesanhaushalt. Wie wichtig das Gremium ist, macht Stadtdekan Hermes deutlich: „Diözesanräte gibt es in allen Diözesen; nirgendwo aber haben sie so viel Mitspracherechte und Gestaltungsmöglichkeiten wie in Rottenburg-Stuttgart - und das schon seit fünfzig Jahren." Der elfte Diözesanrat konstituiert sich Anfang März.

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