Soziales

Suizidprävention bei Jugendlichen

Der Arbeitskreis Leben (AKL) Heilbronn zieht zum Projektabschluss eine positive Bilanz - und der Verein bleibt auch weiter an dem Thema dran.

Als das Projekt begann, hatte noch niemand an Corona gedacht, sagt Birgit Bronner. Als dann die Pandemie da war, erwies es sich als „goldrichtig“, erklärt die Leiterin des Arbeitskreises Leben (AKL) Heilbronn. Die über die Jahre gewachsene Nachfrage nach Veranstaltungen und Beratungen sei ein Zeichen, dass das Projekt geschätzt werde.

Im Oktober 2018 startete der AKL Heilbronn, ein ökumenisch organisierter Verein, das Projekt „Umgang mit Krisen und Suizidalität bei Jugendlichen“. Die Bischof-Moser-Stiftung förderte dafür für drei Jahre einen Stellenanteil von 25 Prozent. So sollte die bisherige Präventionsarbeit systematisiert und ausgebaut werden. „Immer wieder waren Anfragen hauptsächlich von Religionslehrkräften oder Ethiklehrkräften an uns herangetragen worden, im Unterricht mit Jugendlichen über das Thema Suizidalität ins Gespräch zu kommen“, erklärt Bronner die damalige Ausgangssituation.

Gespräche nicht nur mit Schülerinnen und Schülern

Im Rahmen des Projekts fanden in den vergangenen drei Jahren Präventionsveranstaltungen – während Corona auch digital – an Schulen überwiegend in der Stadt und im Landkreis Heilbronn statt. Sie richteten sich an alle Schularten ab der achten Klasse. Dabei ging es darum, mit den Schülerinnen und Schülern darüber ins Gespräch zu kommen, was eine Krise ist, wie Bronner berichtet.

Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie sie richtig reagieren sollen und wie sie ihren Kameradinnen und Kameraden helfen können. Es gab aber auch als Akuteinsätze zwei Elternabende nach zwei Suizidversuchen. Daneben gehörten Veranstaltungen für kirchliche Gruppen wie Firm- und Konfirmandengruppen sowie Schulungen für Leiterinnen und Leiter von Jugendgruppen zum Projekt.

Für dieses Jahr zählt Bronner bereits 20 solcher Veranstaltungen an Schulen und in verschiedenen Gruppen. Da es weitere Anfragen gibt, geht sie davon aus, dass es Ende des Jahres insgesamt etwa 40 Veranstaltungen sein werden.

Anlaufstelle für Ratsuchende

Gut nachgefragt werden auch die Fachberatungen. Insbesondere Kräfte aus der Schulsozialarbeit holen sich beim AKL fachlichen Rat.

Unter jungen Menschen bis 29 Jahre sei Suizid die zweithäufigste Todesursache, daher müsse es in verschiedenen Bereichen Unterstützungsangebote für junge Menschen geben, sagt Bronner. So wird das Präventionsangebot auch nach dem jetzigen Ende der dreijährigen Projektzeit für zunächst weitere drei Jahre erhalten bleiben. Die Kooperationspartner des AKL wie Stadt und Landkreis Heilbronn, aber beispielsweise auch Kirchenbezirke und Dekanate in der Region sichern das mit ihren Beiträgen.

Hilfe

Sollten Sie selbst Suizidgedanken haben, suchen Sie Hilfe! Sie können sich zum Beispiel unter 07131 164251 an den Arbeitskreis Leben (AKL) Heilbronn wenden.

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