Heilige

Entdeckungen mit der Taschenlampe

Nacht der Heiligen

Eine Besucherin leuchtet die Kirchenwand mit der Taschenlampe aus. Foto: DRS/Guzy

Nacht der Heiligen

Der Hochaltar wird in wechselnden Farben angestrahlt. Foto: DRS/Guzy

Nacht der Heiligen

Vikar Nico Schmid erzählt vom Glauben des heiligen Benedikt. Foto: DRS/Guzy

Bei der Nacht der Heiligen auf der Comburg können Besucherinnen und Besucher auch in verborgene Kirchenecken blicken.

Der Lichtkegel einer Taschenlampe streift über die Wand und erhellt Teile einer Skulpturengruppe. Die Darstellung wird Stück für Stück erkennbar. „Es ist spannend, die Objekte auf diese Weise wahrzunehmen“, sagt ein Besucher. Die Nacht der Heiligen in der Stiftskirche St. Nikolaus auf der Comburg eröffnet nicht nur ihm ganz eigene Entdeckungen.

Die elektrische Beleuchtung ist ausgeschaltet. Nur der Hochaltar und die Orgel werden von farblich wechselndem Licht angestrahlt. Ansonsten markieren Teelichter die Stufen zum Altar und den Zugang zum Chorraum. Die Besucherinnen und Besucher erleben, wie der Schein der Abenddämmerung vergeht und Dunkelheit den Kirchenraum füllt - die Nacht der Heiligen beginnt um 18 Uhr und dauert bis 21 Uhr. Sodann schalten sie ihre Stirnlampen oder Handylichter an, um verschiedene Ecken der Kirche für sich auszuleuchten.

Rallye durch die Kirche

„Mama, wir haben alle Kerzen gezählt“, sagt ein Mädchen. Für Kinder gibt es ein Blatt mit Fragen und Aufgaben: Wie viele Personen passen in das Chorgestühl? Wie viele Altäre findest du? Die Erwachsenen lassen sich bei der Erkundung dagegen von ihrer eigenen Neugier leiten. Alles ist frei zugänglich. Auch der Kapitelsaal und die Krypta stehen zur Besichtigung bereit. In die komme man normalerweise nicht rein, erklärt eine Besucherin. Sie kniet vor dem Altar, um mit dem Smartphone die Frontverkleidung, das sogenannte Antependium, zu erhellen. Sie betrachtet die Verzierungen der vergoldeten Tafeln minutenlang: „Man darf normalerweise nicht so nah an die Dinge heran.“

Zur vollen Stunde klingt Orgelmusik in die Erkundungen hinein. Wer will, setzt sich dann in eine der Kirchenbänke und lässt die Atmosphäre auf sich wirken. Andreas Konrad spielt verschiedene Stücke und eigene Improvisationen. Zum Auftakt der Nacht der Heiligen ist außerdem eine Schola zu hören.

Die Spiritualität des heiligen Benedikt

Jeweils zur halben Stunde läuten Glöckchen. Für die Besucherinnen und Besucher ist das das Signal, ihre Entdeckungstour zu unterbrechen. Denn dann halten Pastoralreferent Wolfram Rösch und Vikar Nico Schmid abwechselnd einen kurzen Impuls.

Diesmal ist die Nacht der Heiligen dem heiligen Benedikt gewidmet. Die Comburg entstand ursprünglich als Benediktinerkloster. „Benedikts Spiritualität ist hochaktuell“, sagt Schmid. Benedikt gehe es letztlich immer um die Suche nach Gott. Für Schmid zeichnet sich die Spiritualität des Heiligen durch Menschenfreundlichkeit aus. Hinter dem berühmten Leitsatz ora et labora (bete und arbeite) steckt für Schmid die Frage nach dem rechten Maß und nach der Balance.

Hinab in die Krypta

Vom Leben des Heiligen erzählt Papst Gregor in seinen Schriften, wie Rösch erklärt. Das sei die einzige Quelle. Rösch greift eine der Geschichten auf, die davon berichtet, wie Benedikt sich in eine Höhle zurückzieht. Danach lädt der Pastoralreferent dazu ein, die Treppe zur Krypta hinabzusteigen und dort der Höhlensituation nachzuspüren. Die mittelalterliche Krypta war für den Barockneubau der Comburg-Kirche einst zugeschüttet worden. Erst in den 1960er Jahren wurde sie wieder ausgegraben, wie Rösch ausführt. An den Wänden dort sind noch schwache Spuren von Malereien auszumachen, und in einer Nische liegt ein Schädel.

Im Kirchenraum wartet Benedikt als Skulptur auf die Besucherinnen und Besucher. Doch welche der zahlreichen Figuren ist es? Als Tipp nennt Rösch die Attribute: Abtsstab, Buch, Kelch. Die Besucherinnen und Besucher versuchen dann, die Darstellung des Heiligen selbst zu finden.

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