Senioren

Tierisch beste Freunde

Eine demente Seniorin streichelt liebevoll einen Hund, der sich auf den Rückengelegt hat.

Ein Hund in der Demenztherapie - Foto: Stiftung Liebenau

Im Haus der Pflege St. Konrad in Kressbronn am Bodensee helfen Tiere demenzkranken Menschen - ein Beitrag zum Welt-Alzheimer-Tag.

Tiere sind was Schönes. Ob Hund oder Katze, sie kuscheln, lassen sich kraulen und sind des Menschen bester Freund. Aber Tiere können noch viel mehr: Sie können helfen, Freude in einen Alltag zu bringen, in dem die Menschen oft nicht mehr viel von außen wahrnehmen können. Im Haus der Pflege St. Konrad in Kressbronn haben Hund und Katze sogar einen therapeutischen Auftrag. Tiere wirken sich positiv auf das physische, psychische und soziale Wohlbefinden demenzkranker Menschen und damit auf deren Lebensqualität aus. Am 21. September ist Welt-Alzheimer-Tag.

Man sieht ganz genau, nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner lieben Tiere, sondern auch für die Mitarbeitenden ist es immer wieder eine große Freude, Paula, Emma, Luci und Tequila zuzuschauen. Die Tiere sind immer mittendrin - egal bei welcher Veranstaltung. Teilweise, wenn gewollt, begleiten sie die Bewohnerinnen und Bewohner auch bis in den Tod. Dann liegen Paula oder Tequila am Fußende des Bettes und spenden Wärme und Nähe.

Katzen mit unterschiedlichem Charakter

Paula und Emma gehören als Hauskatzen fest ins Haus St. Konrad, das zur Stiftung Liebenau gehört, und leben im Wohnbereich im Obergeschoss. Paula hat sich recht schnell zur Hauskatze entwickelt und verlässt den Wohnbereich im Obergeschoss nicht. Sie nimmt sich jedem Bewohner an, wo sie merkt, dass sie gemocht wird. Sie schlendert von Zimmer zu Zimmer und von Rollator zu Rollator. Jede und jeder nimmt sich Paula an - egal ob Mitarbeitende oder Bewohner. Sie hat ihren Schlafplatz im Wohnzimmer. Hier wird sie auch gefüttert. Emma hingegen ist eher außerhalb des Hauses unterwegs und ist fix bei einer Bewohnerin im Wohnbereich im Erdgeschoss und wird von dieser auch versorgt.

Hündin Tequila gehört einer Mitarbeiterin aus dem Wohnbereich im Erdgeschoss. Tequila begleitet die Kollegin immer zu ihren Diensten, egal ob Früh-, Spät- oder Nachtdienst. Tequila ist im Haus St. Konrad als Begleiterin ihres Frauchens groß geworden. Ganz viele wissen die Nähe von Tequila zu schätzen. Aber die Hündin wird auch gezielt zur Therapie eingesetzt, wenn sich eine Bewohnerin zum Beispiel zurückzieht oder es jemandem nicht gut geht, kommt sie speziell zum Einsatz. Allein die Anwesenheit, das Streicheln und Kuscheln, haben, gerade bei demenziell erkrankten Menschen, eine gesundheitsförderliche Wirkung.

Leckerlis für die Hunde

Hündin Luci ist im Schnitt zwei Tage die Woche mit Einrichtungsleiterin Sabrina Dausch im Büro. „Luci und Tequila schlendern gemeinsam durch die Wohnbereiche oder springen spielend durch den Garten. Da kommt manchmal richtig Action im Alltag auf und der ein oder andere „Lacher“ ist immer dabei.“, sagt Sabrina Dausch. Viele der Bewohner lassen sich inzwischen von ihren Angehörigen Leckerlis mitbringen, um die Hunde füttern zu können. Natürlich wissen die Hunde genau, wo sie was abstauben können. Sowohl Hund als auch Mensch freuen sich, wenn sie einander begegnen. Dies zeigt, dass die Tiere den Alltag im gesamten Haus lustiger und leichter machen.

Hunde und Katzen begegnen Menschen auf einer non-verbalen, emotionalen Ebene. Demenzkranke, die unter dem Verlust ihrer geistigen Fähigkeiten leiden, fühlen sich durch Tiere geborgen und angenommen, ohne dass ihre kognitiven Leistungen eine Rolle spielen. Tiere kritisieren nicht, sie nehmen den Menschen an, wie er ist. Das gibt auch den an Demenz erkrankten Bewohnerinnen und Bewohnern ein Gefühl des Wohlbefindens. Außerdem aktivieren Hunde und Katzen die Ressourcen der Bewohnerinnen und Bewohner.

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