Der Mai gilt traditionell als Marienmonat. Im Raum Heilbronn bildet die Dekanatsmaiandacht des Dekanats Heilbronn-Neckarsulm in Gundelsheim-Höchstberg den Auftakt zu diesem religiösen Gedenkmonat. So versammelten sich am Sonntagabend wieder Gläubige aus dem Dorf und der Umgebung am Marienbrunnen in der Ortsmitte.
„Das ist gelebter Glaube und Frömmigkeit. Es ist immer schön“, erklärte eine 63-jährige Einwohnerin aus Höchstberg. Sie reihte sich in den Zug der Prozessionsteilnehmerinnen und -teilnehmer ein. Mit Kerzen in den Händen und begleitet von Fackelträgern der Feuerwehr sowie von Mitgliedern der Musikabteilung des TSV Höchstberg machten diese sich mit Maria auf den Weg, wie es Pastoralreferent Klaus Bangert bei der Begrüßung sagte. Neben ihm und den Ministranten waren Pfarrer Volker Keith (Seelsorgeeinheit Bad Friedrichshall und Offenau), der stellvertretende Dekan Hansjörg Häuptle und Dekanatsreferent Michael Dieterle mit dabei.
Glaubenszeugnis Mariens als Vorbild
Vom Brunnen ging es zur etwas außerhalb des Ortes gelegenen Wallfahrtskirche St. Maria „Unserer lieben Frau im Nussbaum“. Hier bezeichnete Dieterle in seiner Predigt das Magnificat, das Glaubenszeugnis Mariens, als festen Bestandteil des Gebetsschatzes der Kirche. Gerade in unsicheren Zeiten lade das Magnificat ein, auf die Größe Gottes zu vertrauen, sagte er.
Das Erbarmen Gottes gelte der Menschheit und der ganzen Schöpfung. „Daran glauben zu können, lässt uns nicht in der Erstarrung angesichts der vielfältigen und komplexen Herausforderungen, mit denen wir uns konfrontiert sehen, sondern gibt uns die Möglichkeit, zu handeln und uns nach unseren Möglichkeiten einzusetzen für die Menschen und für die Schöpfung“, erklärte Dieterle. Nach der Andacht mit traditionellen Mariengesängen und einem Gebet zum Heiligen Jahr machten sich die Gläubigen in der Dunkelheit des Spätabends auf den Heimweg.