Fast drei Jahrzehnte lang prägte er die Heilbronner Innenstadtgemeinde St. Peter und Paul. Als Kreisdekan des früheren Dekanatsverbandes Heilbronn-Neckarsulm übernahm Monsignore Wolfgang Westenfeld viele Jahre lang auch übergeordnete Aufgaben. Am vergangenen Samstag ist er nun im Alter von 82 Jahren gestorben.
„Monsignore Wolfgang Westenfeld war ein wacher Zeitgenosse, der aus einer tiefen Christus-Verbundenheit lebte. Mit seinem feinen Gespür für festliche Liturgie öffnete er vielen in den großen und kleinen Gottesdiensten einen persönlichen Zugang zum Geheimnis des Glaubens“, würdigt der Heilbronner Pfarrer und Dekan Roland Rossnagel den Verstorbenen. Viele hätten dessen Humor und Geselligkeit geschätzt, sagt Rossnagel.
Großprojekte wirken nach
Mehrere Großprojekte aus der Zeit von Pfarrer Westenfeld haben bis heute nicht nur für das Glaubensleben in der Stadt Bedeutung. Dazu gehört die Sanierung und Umgestaltung des Deutschordensmünsters in den 1990er Jahren oder das Katholische Freie Bildungszentrum St. Kilian, dessen Gründung Westenfeld unterstützte. Er hatte auch das Heinrich-Fries-Haus mit auf den Weg gebracht, das in der Heilbronner Bahnhofstraße verschiedene kirchliche Einrichtungen unter einem Dach vereint.
Westenfeld wurde 1941 in Stuttgart geboren. Nach Abitur und Studium und der Zeit als Diakon in Rottenburg empfing er am 19. März 1972 in Stuttgart die Weihe zum Priester.
Landvolkpfarrer der Diözese
Es folgte eine erste, kurze Seelsorgetätigkeit in Heilbronn: als Vikar im Stadtteil Böckingen. Im Jahr 1975 wurde Westenfeld Pfarrer in Großsachsenheim, 1982 Landvolkpfarrer der Diözese. Danach kehrte er nach Heilbronn zurück: Im Jahr 1985 wurde Westenfeld als neuer Pfarrer in St. Peter und Paul investiert. Dort blieb er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2013 Pfarrer. Für seine Verdienste bekam er im Jahr 1998 den Ehrentitel des Päpstlichen Ehrenkaplans verliehen – Anrede: Monsignore. Westenfeld war außerdem Familiare des Deutschen Ordens.
Außerhalb der Kirche zeigte sich Westenfeld zum Beispiel regelmäßig auf dem Heilbronner Weindorf. Er nutzte die Veranstaltung für zahlreiche Gespräche. Die letzten Jahre lebte er aus gesundheitlichen Gründen allerdings weitgehend zurückgezogen in seiner Heilbronner Wohnung, dann in einem Seniorenzentrum. Bis vor etwa ein bis zwei Jahren meldete Westenfeld sich aber noch in der Rubrik „Geistliches Wort“ der Heilbronner Stimme alle paar Wochen in der Öffentlichkeit zu Wort.