Nachruf

Trauer um Pfarrer i.R. Günter Hütter

Porträtfoto in Schwarz-weiß

Pfarrer i.R. Günter Hütter verstarb am 2. Dezember - Foto: Privat

Der verstorbene ehemalige Dekan von Ochsenhausen prägte als Pfarrer die Tannheimer Kirchengemeinde über Jahrzehnte.

Die Renovierung der barocken Pfarrkirche St. Martin und der Bau des Gemeindehauses, hinter vorgehaltener Hand auch "Günters Hütte" genannt, markieren nur einen Ausschnitt der Bautätigkeit unter der Regie von Pfarrer Günter Hütter in Tannheim. Mindestens genauso wichtig war dem beliebten Priester aber, dass diese beiden Orte mit Leben gefüllt sind. "Er war ein Seelsorger und Theologe mit Herz und Geist, weltoffen und den Menschen nahe", würdigt der Biberacher Dekan Sigmund F.J. Schänzle den Verstorbenen. Er initiierte Gemeindefeste und die Kinderkirche, hielt Vorträge und regte unterschiedliche Gebetskreise an.

1941 in Stuttgart geboren und am 7. Juli 1968 zum Priester geweiht kam Günter Hütter über Stationen in Spaichingen, Kisslegg und zehn Jahre als Pfarrer in Aalen-Unterkochen 1983 nach Tannheim. Dort blieb er auch in seinem Ruhestand, den er nach knapp 25-jährigem Wirken am östlichen Rand der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Jahr 2007 antrat. Im früheren Dekanat Ochsenhausen kümmerte er sich zunächst als Kämmerer um die finanziellen Belange und leitete es dann von 1992 bis 2002.

In diese Zeit als Dekan fiel die große diözesane Umstrukturierung, in der die 21 Kirchengemeinden des Sprengels zu vier Seelsorgeeinheiten zusammengefasst wurden. "Diesen Prozess hat er weise und kreativ mitgestaltet", erinnert sich Schänzle. Schließlich war Hütter selbst die letzten vier Jahre seines aktiven Dienstes als Pfarrvikar neben Tannheim auch für die Kirchengemeinden in Rot an der Rot, Ellwangen und Haslach zuständig.

Nicht nur die Predigten des Priesters, der am 2. Dezember in Memmingen verstarb, waren am Puls der Zeit und vom Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils geprägt. "Pfarrer Hütter hat die Zeichen der kommenden Zeit erkannt, die heutige pastorale Situation vorhergesehen und bereits 1986 mit der Einführung von Wortgottesdienstleitern begonnen", schreibt Paul Ziesel, gewählter Vorsitzender des Kirchengemeinderats Tannheim, in seinem Nachruf. Der Geistliche förderte auch die Einführung der organisierten Nachbarschaftshilfe, bis heute eine wichtige Säule im sozialen Bereich.

Den verschmitzten Humor und die Liebenswürdigkeit des Verstorbenen, der stets einen guten Draht zur Jugend pflegte, werden Gläubige und Kollegen nun schmerzlich vermissen. Für das Abschiedsgebet am Mittwoch, 8. Dezember, um 19 Uhr sowie Totenoffizium und Requiem am Donnerstag, 9. Dezember, um 14.00 Uhr - jeweils in St. Martin in Tannheim - liegen in der Kirche Platzkarten in der unter Coronabedingungen möglichen Anzahl aus. Nach dem Requiem wird Pfarrer Hütter auf dem Friedhof in Tannheim beigesetzt.

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