Geprägt vom Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils beschreibt der Biberacher Dekan Sigmund Schänzle den Verstorbenen Karl Christ als weltoffenen, einfühlsamen und den Menschen zugewandten Priester. "An seinen verschiedenen Einsatzorten ist er unzähligen Menschen zum Weggefährten, Lebensbegleiter und geistlichen Impulsgeber geworden, auch über seine Pensionierung hinaus", schreibt er anlässlich seines Todes. 1931 in Hochdorf geboren erhielt Karl Christ am 6. April 1957 in Rottenburg die Priesterweihe.
Nach Vikarsjahren in der Rottenburger Morizgemeinde und in Laupheim wirkte der junge Priester zunächst in der Diaspora im hohenlohischen Bretzfeld, bevor er 1971 als Pfarrer von Schwendi in seine oberschwäbische Heimat zurückkehrte. Dort ließ er Pfarrhaus und Kirche renovierten. Spuren hinterließ er aber vor allem mit seiner "unbeschreiblichen und wohltuenden Liebenswürdigkeit" in den Herzen der Menschen, erinnert sich Dekan Schänzle. 1983 übernahm Pfarrer Karl Christ zusätzlich das Amt des Dekans in Laupheim.
"Er hat einfach bei den Leuten geklingelt und gefragt, wie es ihnen geht", berichtet seine Nichte auch von den folgenden Wirkungsstätten Altshausen (1987-1993) sowie Steinhausen, Bellamont und Rottum (bis 2000). Die geistliche Weggemeinschaft mit den Gemeindemitgliedern lebte er in äußeren Zeichen, in Wallfahrten, Radtouren, Fahrten und Wanderungen. An seiner letzten Stelle fungierte er zusätzlich als Superior der Norbertusschwestern in Rot an der Rot.
Den Ruhestand verbrachte Christ zunächst in Ellwangen bei Rot an der Rot, dann im Wohnpark St. Josef in Altshausen. Bei seinem diamantenen Priesterjubiläum 2017 und zuletzt bei seinem 90. Geburtstag Mitte September, wo er nach einem Sturz im letzten Jahr im Pflegeheim am Jordanbad lebte, lud er Menschen aus bisherigen Wirkungsorten ein. "Und sie kamen alle", erzählt seine Nichte. Wach im Geist konnte er nach der entbehrungsreichen Coronazeit nochmals die Verbundenheit spüren, die ihm zeitlebens am Herzen lag. Karl Christ starb am 12. November in Laupheim.
Das Totenoffizium und das Requiem findet im kleinen Kreise am Freitag, den 19. November 2021, 13.30 Uhr, dem Wunsch des Verstorbenen gemäß in der Pfarr- und Wallfahrtskirche in Steinhausen an der Rottum statt, anschließend Beerdigung in Rottum. Priester bitte Albe und violette Stola mitbringen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Weitere Infos unter Telefon 07352/4774.