Der Schlaf ist in unseren Breiten und Zeiten zuallererst der, der fehlt. Schlafstörungen und Übermüdung sind an der Tagesordnung, weil auch die Nacht nicht mehr Nacht sein darf. Sich selbst und dem anderen Schlaf zu gönnen, ist eine wenig verbreitete Tugend. Denn wir lernen von Kindesbeinen an, dass Müßiggang und so auch der Schlaf aller Laster Anfang seien. Ganz anders in der geistlichen, biblischen und philosophischen Tradition: Nur der Schlaf macht wach für die Winke Gottes, der alt- und der neutestamentliche Josef, sie träumen unentwegt, und der Denker Byung-Chul Han parallelisiert Schlaf und kontemplatives Leben. Viele Menschen fragen sich: Schläft Gott anstatt gegen Unrecht und Not einzugreifen? Eine wahrhaft lebendige Metapher ist der Schlaf, denn auch die Natur schläft im Winter, wir selbst sind einmal verschlafen oder schlaff und todmüde, und er ist sanftes Bild des Todes – der Mensch „entschläft“ einst aus dem irdischen Leben.
Der Mensch in der Müdigkeitsgesellschaft
INFO: „Treffpunkt Christsein"
Dienstag, 27.02.2024
Der Traum vom Schlaf: Der Mensch in der Müdigkeitsgesellschaft
Dienstag, 19.03.2024
Die Nacht als Wildnis der Ängste: Philosophie des Schlafes bei Jean-Luc Nancy
Dienstag, 16.04.2024
Schläft Gott? Biblische Erwägungen zu Gottesruhe und Menschenträumen
Dienstag, 14.05.2024
Der Schlaf als lebendige Metapher: Nicht nur der Mensch schläft
Donnerstag, 20.06.2024
Sich in den Schlaf träumen: Kleine Nachtmusik mit Gute-Nacht-Liedern
Die Reihe „Treffpunkt Christsein" mit Birgit Schultheiß und Wolfgang Steffel findet als Hybrid-Veranstaltung statt; Online-Teilnahme unter
https://zoom.us/j/8852699290?pwd=OHpQZ05VVW80dUU1d1pZT3BCSHc1QT09
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