Wallfahrt

Wirksames Zeichen der Hoffnung

Unter dem Leitwort „Ich bin Pilger:in der Hoffnung in Gemeinschaft“ stand die „76. Wallfahrt der Männer mit ihren Familien". Viele Menschen - wie dieser Radpilger - begrüßten Bischof Dr. Gebhard Fürst auf der Bussenwiese. Foto: drs/Jerabek

Bei der Bussenwallfahrt hat Bischof Gebhard Fürst die Christen dazu aufgerufen, ein Gegengewicht zu sein zu um sich greifender Hoffnungslosigkeit.

Als „Erfahrungsraum einer pilgernden und hoffenden Kirche“ hat Bischof Dr. Gebhard Fürst die Bussenwallfahrt gewürdigt. Bei bestem Pilgerwetter kamen mehrere tausend Menschen aus allen Richtungen auf den „Heiligen Berg Oberschwabens“, um sich stärken zu lassen im gemeinsamen Gebet und in der Feier der Eucharistie. Als Festprediger dieser 76. Wallfahrt der Männer mit ihren Familien stellte der Bischof die Hoffnung und die Gemeinschaft in den Mittelpunkt seiner Predigt.

„Vieles erfahren Menschen als hoffnungslos“, sagte der Bischof und erinnerte an die Pandemie, in der viel menschliche Zuversicht zerbrochen und viel Einsamkeit entstanden sei, und an den Krieg in der Ukraine, bei dem kein Ende in Sicht ist. Auch angesichts der stürmischen und schwierigen Zeiten in der Kirche gerieten viele in die Versuchung, hoffnungslos zu werden. „Aber die Welt braucht keine Verdoppelung ihrer Hoffnungslosigkeit. Sie braucht und sucht ein Gegengewicht: Die Sprengkraft gelebter Hoffnung soll in unserer Gesellschaft und in unserer Kirche lebendig sein.“ Es gelte, das Defizit gelebter Hoffnung ausgleichen durch unsere Hoffnung, sagte Fürst.

Wo Hoffnung lebendig ist, ist Zukunft

Die vielen Pilgerinnen und Pilger und die Familien auf dieser Wallfahrt hätten ihre Hoffnung nicht fahren lassen, sondern erlebten in der Gemeinschaft des Unterwegsseins, des Gebetes und des Gottesdienstes weitere Stärkung. „So geben wir heute gemeinsam ein wirksames Zeichen der Hoffnung für diese Welt.“ Aus der Botschaft des Evangeliums Jesu Christi erwachse Hoffnung, Kraft und Zuversicht, unterstrich der Bischof.

Eine pilgernde und hoffende Kirche werde getragen von Menschen, die nicht sitzen bleiben, sondern „die hoffnungsvoll und tatkräftig aufstehen, die sich bewegen“. In Jesus Christus schaue Gott besonders auf die Schwachen und Armen, die Bedrückten und die Hoffnungslosen. Die Kirche sei deshalb gefordert, das Evangelium glaubwürdig und voller Freude zu verkünden, hineinzugehen in die Welt, um das Geschick und die Not der Menschen zu teilen und fruchtbar zu beeinflussen. Mit Blick auf die oft gestellte Frage, ob die Kirche Zukunft habe, sagte Bischof Fürst: „Wo wir eine Gemeinschaft bilden, in der Hoffnung lebendig ist und sich auswirkt, da haben wir Zukunft.“

Blumen für die Muttergottes

Für eine gute Zukunft des Bussen und der Wallfahrt warb P. Alfred Tönnis, Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Bussen, bei den Gläubigen und besonders auch bei den zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Gesellschaft, unter ihnen Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie zahlreiche amtierende und ehemalige Bürgermeister und Ortsvorsteher aus der ganzen Region. Durch ihr Kommen bezeugten sie, „dass sie mit uns gemeinsam an dieser Zukunft und an der Zukunft des Bussen bauen wollen“, freute sich Tönnis und würdigte zugleich die zahlreichen Helferinnen und Helfer vor und hinter den Kulissen des Wallfahrtstages.

Eine charmante Idee war das Engagement der Kinder, die - wie sonst an Fronleichnam, wenn die gewandelte Hostie, der Leib Christi, in einer Monstranz durch die Straßen getragen wird - beim festlichen Einzug zum Gottesdienst mit kleinen Körbchen vorangingen und Blüten streuten zur Ehre der Schmerzhaften Muttergottes; vier Männer trugen die Statue aus der Kirche zur Bussenwiese, wo sie später auch beim Rosenkranzgebet zugegen war. Die Original Oberländer Alphornbläser aus Unterstadion gaben mit ihren Klängen der Wallfahrt alpines Flair. Eine Marienfeier schloss den Wallfahrtstag ab.

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