Normalerweise finden sich hinter den Türen eines Adventskalenders kleine Schokolädchen, Pralinen, Schmuck, Tees oder andere Geschenke. Das Merchandising für Adventskalender kennt keine Grenzen mehr und bald jede Branche hat dieses Türchen-Öffnen für sich entdeckt. Im Seelenraum-Adventskalender von Dorothee Schäffler von der katholischen Kirchengemeinde Aalen gibt es ganz andere Geschenke: Es sind Geschenke für die Seele. „Dieses Jahr dreht sich alles ums Thema ‚Freude‘“, erklärt Dorothee Schäffler. Im Interview erläutert sie, wie in unterschiedlichen Kategorien die innere Freude geweckt und vor allem das Bewusstsein für den Advent gestärkt werden kann, damit Christinnen und Christen die „stade Zeit“ als Zeit der Vorbereitung und der Vorfreude auf Weihnachten erleben.
Frau Schäffler, um was geht es genau im Seelenraum-Adventskalender?
Der Online-Adventskalender schenkt dem Lesenden eine tägliche, bewusste Auszeit vom Alltag. Man könnte sagen, es ist Balsam für die Seele. Konkret heißt dies in diesem Jahr: die Freude in der Adventszeit wieder zu entdecken, um den Tank der Selbstliebe wieder zu füllen. Getreu dem Gedanken von Bernhard von Clairvaux: „Gönne dich dir selbst“.
Können Sie uns ein paar Beispiele nennen?
Die Impulse sind in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt. Zum Beispiel: Die „Freude als Genuss“ lädt ein, eine Speise oder ein Getränk mit Hilfe unserer Sinne achtsam zu genießen. Oder: Wir versuchen, die „Vorfreude eines Kindes“ wieder als Erwachsene zu genießen und vielleicht alte Erinnerungen aufleben zu lassen. Mehr will ich noch nicht verraten…
Was hat Sie dazu inspiriert, einen solchen Adventskalender zu entwerfen?
Die Idee kam vor drei Jahren, mit Beginn meiner neuen Arbeitsstelle. Ich wollte die Eltern sowie das pädagogische Fachpersonal der Seelsorgeeinheit Aalen in der Adventszeit begleiten. Da es viele Personen mit unterschiedlichen Nationen, Religionen und Erwartungen sind, kam der Gedanke, einen Online-Adventskalender zu gestalten. Es sollte etwas Bewusstes und zugleich Machbares im Alltag sein. Voilà: der Online-Achtsamkeits-Adventskalender. Ich freue mich riesig, dass der Kalender einen noch größeren Adressatenkreis, nicht nur in unserer Region, sondern auch innerhalb der ganzen Diözese gefunden hat.
Sie machen das ja nicht zum ersten Mal…
Im ersten Jahr ging es hauptsächlich um Achtsamkeits- und Sinnesübungen im Alltag. Getreu dem Motto: Dem Kleinen eine Bedeutung geben. Das darauffolgende Jahr war geprägt von täglichen Zitaten, aus unterschiedlichen Genres, egal ob biblisch, philosophisch, weltlich etc. Es sollte das Bewusstsein fürs gemeinsame Miteinander stärken.
Sie haben für den Adventskalender zeitgemäße Formate gewählt und veröffentlichen jeden Tag die Impulse auf Instagram. Kann man den Kalender auch noch anders abonnieren?
Über meinen Instagram-Account erhalten die Abonnenten über die Story die kurzen Videoimpulse. Des Weiteren kann man sich über meine E-Mail-Adresse zum kostenlosen Adventskalender anmelden. Über beide Zugänge erhält man jeden Morgen den Online-Achtsamkeits-Adventskalender. Zusätzlich können die Achtsamkeits-Impulse auch über die Homepage des Dekanats Ostalb angesehen werden.
Was wünschen Sie sich selbst für den Advent und was denjenigen, die Ihren Adventskalender „genießen“?
Mein Adventswunsch an uns alle: dass wir uns Zeit nehmen für uns selbst, für die Menschen, die uns wichtig sind, und für das Schöne, das sich im Stillen zeigt. Damit wir ein Weihnachtsfest voller Frieden, herzlicher Begegnungen und unbeschwerter Freude feiern können.