Fachsimpeln unter König:innen
Besonders beeindruckend waren die Besuche im Bundestag, erzählt er seinen königlichen Besuchern mit glänzenden Augen: „Sogar die Kantine wurde für die Mitarbeitenden erst später aufgemacht, damit ‚Die Sternsinger‘ vorher essen können.“ Ob der Besuch der Sternsinger für ihn als ehemaliger Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘ besonders berührend ist? Krämer antwortet: „Für mich ist es eine schöne Erinnerung und Kontinuität, an die ich jetzt als Bischof der Diözese wieder anknüpfen kann. In meiner Heimatgemeinde habe ich außerdem selbst Sternsingergruppen organisiert und begleitet.“ Dass der Bischof selbst mal Sternsinger in seiner Heimatgemeinde war, imponiert auch den Kindern. Deshalb kann er mit den jungen Königinnen und Königen auch wunderbar fachsimpeln: „Ihr geht ja angemeldet und unangemeldet zu den Menschen. Und wenn man unangemeldet kommt, dann ist die Überraschung noch größer.“ Die Kinder verstehen genau, was ihr Bischof meint und lauschen, als er ihnen von seinen Reisen in die trockne kenianische Turkana-Wüste und in die „Kinderrepublik“ in Columbien erzählt, zwei von vielen Projekten der Sternsinger.
„Ich finde auch die Verkleidung toll!“
Die heutigen Besucher:innen sind zwischen sieben und achtzehn Jahre alt und wirken alle sehr entspannt. Tabea ist die jüngste Königin. Obwohl sie erst sieben Jahre alt ist, ist die Erstklässlerin bereits zum dritten Mal dabei. Lampenfieber kennt sie nicht, auch nicht beim Bischof: „Ich mache das, weil es mir Spaß macht und genauso wichtig finde ich es, dass wir für bedürftige Kinder sammeln.“ Bischof Klaus Krämer fragt die Kinder, ob sie denn wüssten, wieviel Geld alle Sternsinger zusammen jährlich für Kinder in aller Welt sammelten. Die Kinder raten: 1000 Euro? 50.000 Euro? 100. 000 Euro? Und sie staunen sehr, als Krämer ihnen verrät, dass es im vergangenen Jahr deutschlandweit über 46 Millionen Euro waren, davon 10%, also 4,6 Millionen, aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Krämer lobt ‚Die Sternsinger‘: „Das zeigt, dass ‚Die Sternsinger‘ bei uns ziemlich aktiv sind.“ In diesem Jahr steht die Aktion Dreikönigssingen unter dem Motto: „Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“. Ella ist erst acht Jahre alt und empfindet das Sternsingen als ´sinnvolles Ferienprogramm`, wie sie selbst sagt: „Und ich finde es schön, dass wir auch Kindern helfen können, die gerade im Krieg leben.“ Die neunjährige Maike ergänzt: „Dass das so Spaß macht, liegt auch an den Leuten. Bei den Sternsingern treffe ich Freunde aus der Schule, auch Mitschüler, die ich vorher nicht gut kannte. Wenn man mit ihnen in einer Gruppe ist, dann lernt man sie besser kennen.“ Und dann ergänzt sie spitzbübisch: „Ich finde auch die Verkleidung toll!“