Herausragend im wahrsten Sinne des Wortes sind die Namen auf den neuen Tafeln, die an unbedacht Verstorbene erinnern.Es sind Verstorbene, die keine ermittelbaren Angehörigen mehr hatten. Im Rahmen von ökumenischen Trauerfeiern werden sie auf dem Dornhaldenfriedhof in Stuttgart-Degerloch bestattet. Durch das neu gestaltete Gräberfeld sind ihre Namen nun sichtbar.
Drei Grabfelder, umsäumt von Kirschbäumen, erinnern an rund 2.000 Stuttgarterinnen und Stuttgarter, die unbedacht verstorben sind. Für sie alle hat das Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Stuttgart Grabreihen mit Namensschildern angelegt. "Früher sah man nicht, wo die unbedacht Verstorbenen bestattet sind. Nun hat jede Person eine eigene Namenstafel. Freunde und Bekannte können sie auffinden und eine Kerze für sie anzünden", so die evangelische Pfarrerin Stephanie Hecke, die gemeinsam mit einem katholischen Kollegen die ökumenischen Trauerfeiern gestaltet.
Neugestaltung ist eine Aufwertung des Gräberfelds
"Durch die Aufwertung des Gräberfelds wird sichtbar, dass die Verstorbenen Teil der Stadtgesellschaft waren und dass sie genauso würdevoll bestattet werden wie andere Menschen auch. Dank der Namenstafeln rücken sie wieder ins Blickfeld und werden nicht vergessen", sagt der katholische Pastoralreferent Andréas Hofstetter-Straka, der das Gräberfeld am Mittwoch, 21. Juni, segnen wird. "Diese Menschen haben dieselbe Würde wie alle anderen. Wir sind der Stadt Stuttgart sehr dankbar, dass sie hier so schnell eine würdevolle Lösung geschaffen hat", sind sich Stephanie Hecke und Andréas Hofstetter-Straka einig.
Sitzgelegenheit mit Schriftzug "Unvergessen"
Auf dem neu gestalteten Gräberfeld gibt es auch einen Brunnenplatz mit einer Sitzgelegenheit aus Beton, die den Schriftzug "Unvergessen" trägt. Die Verstorbenen hatten zwar keine Angehörigen im rechtlichen Sinne, aber Menschen, die ihnen nahestanden. Und die haben nun einen Trauerort und eine Möglichkeit sich zu verabschieden.
Namenstafeln mit erhabenen Schriftsatz
Die 2.000 Namenstafeln besitzen eine lasierte, matte Oberfläche und einen individuellen erhabenen Schriftsatz. Durch die verschiedenen Farbabstufungen ist es dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt gelungen, die Dichte und die Belegungszahl mit einfachen, wertigen Mitteln aufzulösen. Das natürliche Material Tonerde steht dabei für das Leben und Sterben.
Eröffnung am 21. Juni um 13.30 Uhr
Karola Ortmann, Leiterin des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, und Martin Buchau, Stellvertretender Bezirksvorsteher des Bezirksamts Degerloch, eröffnen am Mittwoch, 21. Juni, um 13.30 Uhr die neue Grabfeldgestaltung für die unbedacht Verstorbenen auf dem Dornhaldenfriedhof. Im Anschluss findet eine ökumenische Gedenkfeier statt. Diese gestalten die evangelische Pfarrerin Stephanie Hecke, der katholische Pastoralreferent Andréas Hofstetter-Straka und das Chörle.