Die literarischen Epochen sind meist mit Männer-Namen wie Goethe, Novalis oder Mörike verbunden. Doch auch Frauen haben lyrische Texte geschrieben, nur sind diese weniger bekannt. Das will die Veranstaltungsreihe „Lyrik von Frauen (für alle)“ ändern.
„Schreibende Frauen waren in einer patriarchalen Welt eher verdächtig. Das Denken und das Schreiben waren im allgemeinen Männern vorbehalten. Dennoch haben sich Frauen zu fast allen Zeiten nie davon abhalten lassen, ebenfalls in die Sphäre von Dichtung und Literatur einzutauchen“, heißt es im Veranstaltungsflyer. Die Reihe will eine Diskussion über „oftmals unterrepräsentierte Texte von Lyrikerinnen“ anregen und stellt Dichterinnen wie Sibylla Schwarz oder Karoline von Günderode vor.
Vom Barock bis zur Neuzeit
Dazu gibt es mehrere, über das Jahr verteilte Module. Die ersten fünf mit dem Literaturwissenschaftler und Theologen Dr. Michael Krämer finden im ersten Halbjahr 2022 statt. „Schreiben Frauen anders?“, stellt die Einführungsveranstaltung am Montag, 7. Februar, als Frage zur Diskussion. Beginn ist um 19 Uhr im Heinrich-Fries-Haus Heilbronn.
Die weiteren Module im März, April, Mai und Juni nehmen die Dichterinnen von der Barockzeit bis zur Klassik, in der Romantik, an der Wende zum 20. Jahrhundert und in der Zwischenkriegszeit in den Blick. Jede Veranstaltung findet an einem anderen Ort in Heilbronn statt wie dem Literaturhaus oder sogar dem Alten Friedhof. Der Ortswechsel ist das Besondere an dem Format.
Kooperation verschiedener Einrichtungen
Die Module können im Paket, aber auch einzeln gebucht werden. „Die Veranstaltungsreihe ist nicht allein für Frauen gedacht“, betont Ingrid Wegerhoff von der Katholischen Erwachsenenbildung Stadt- und Landkreis Heilbronn (KEB). Informationen zu den einzelnen Terminen und den Anmeldemodalitäten finden sich im Veranstaltungsflyer.
Die vom Fachbereich Frauen der Diözese Rottenburg-Stuttgart initiierte Reihe ist eine Kooperationsveranstaltung mit der KEB sowie weiteren Einrichtungen in der Stadt Heilbronn: der Stadtbibliothek, dem Literaturhaus, der Volkshochschule, der Leitstelle zur Gleichstellung der Frau und dem Frauenrat.
Im Herbst geht die Veranstaltungsreihe mit Dichterinnen der Gegenwart, einem Kreativ-Workshop und Lesungen weiter. Zum Abschluss gibt es ein „lyrisches Gastmahl“ mit Lesungen, Gesprächen und Imbiss, wie Wegerhoff ankündigt. Es ist für Februar 2023 geplant.