Frieden

Unermüdlich für Frieden und Zusammenarbeit

Bei seinem jüngsten Besuch in Ulm brachte Bischof em. Dr. Franjo Komarica (rechts) Trappistenkäse aus Banja Luka mit - als Symbol für die interessante Verbindung zwischen Kloster Mariastern und Oberschwaben. Andreas Raab, Vizepräsident der Paneuropa-Union Deutschland und Mitglied im Kuratorium Europazentrum Mariastern, und Charlotte Kroener von der Paneuropa-Jugend in Ulm, verteilten den Käse an Donaufest-Besucher. Foto: drs/Jerabek

In zahllosen Begegnungen - und mit Trappistenkäse aus Banja Luka - wirbt Bischof em. Dr. Franjo Komarica für sein großes Projekt echter Verständigung.

Ein „Internationaler Tag der Freundschaft“, wie ihn die Vollversammlung der Vereinten Nationen vor 13 Jahren ausgerufen und auf den 30. Juli gelegt hat, ist gut; nach dem Willen von Franjo Komarica sollte aber jeder Tag ein Tag der Freundschaft sein, damit das Zusammenleben und die Verständigung der Volksgruppen und Religionen in seiner Heimatregion besser klappt – und dafür arbeitet der inzwischen emeritierte Bischof von Banja Luka seit über 35 Jahren. Jüngst war er bei den 50. Paneuropa-Tagen in Kempten und beim Donaufest in Ulm zu Gast.

Mit Käse fängt man Mäuse – oder wirbt für Partnerschaft und Frieden in Europa: Kaum eine der vielen kulinarischen Köstlichkeiten beim Internationalen Donaufest symbolisierte so eindrucksvoll die Idee der kulturellen Zusammenarbeit in Europa und die Stärkung des Zusammenhalts im Donauraum wie der „Trappist Maria Stern – Original Halbweichkäse“. Denn die Trappistenabtei Mariastern in Banja Luka spielt nicht nur in der Entwicklung der Stadt eine große Rolle, sondern wurde in ihrer Blütezeit aufgrund der Herkunft ihrer Mitglieder als „Klein-Europa“ bezeichnet: Aus bis zu 16 Ländern kamen die Brüder, die durch ihre Arbeit in verschiedenen Betrieben des Klosters – etwa Ackerbau und Viehzucht, Weberei und Tuchfabrik, Brauerei und Käserei – sowie in der Lehrlingsausbildung weit in die Region hinausstrahlten. Zwei Äbte, die das Kloster groß ausgebaut und zur Blüte geführt haben, stammten aus Oberschwaben: Dominikus Aßfalg aus Grundsheim bei Ehingen (Amtszeit von 1894 bis 1920) und Bonaventura Diamant aus Biberach (Amtszeit von 1920 bis 1944).

Den Zusammenhalt im Donauraum stärken

An diese Tradition anknüpfen möchte das 2020 gegründete Europazentrum für Frieden und Zusammenarbeit, das in Gebäuden der ehemaligen Trappistenabtei seinen Standort hat. „Ich wünsche mir, dass diese Schätze der Vergangenheit, die uns die Europäer hinterlassen haben, wieder zum Vorschein kommen – und nach ganz Europa ausstrahlen“, sagte Komarica beim Internationalen Donaufest, das sich als Schaufenster der internationalen Donau-Partnerschaft und der kulturellen Begegnung versteht. Im Mittelpunkt stehen die Einheit in der Vielfalt, die Idee der kulturellen Zusammenarbeit in Europa und die Stärkung des Zusammenhalts im Donauraum.

In seinem Bemühen, Frieden und Kooperation in Europa zu stärken, wendet sich Komarica besonders an die jungen Leute, „damit sie sich als Nachbarn und nicht als Konkurrenten oder gar Feinde sehen“. Es gehe darum, „unsere Jugend anzuspornen und mit jungen Leuten anderer Länder entlang der Donau zu verbinden, sich kennenzulernen und auszutauschen“, so der Bischof. Unterstützung erhält er für sein Projekt unter anderen von der Stadt Ulm, der Paneuropa-Union, dem in Marienfried bei Ulm ansässigen Förderverein „Freundeskreis Mariastern" und aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

„Blaues Band der Freundschaft“

In Kürze soll ein Schauraum der Bibliothek in Mariastern fertig werden; zusammen mit der schon bestehenden Ausstellung über die Geschichte der Abtei wird er auch Zeugnis geben von der engen Verbindung zwischen der Region Banja Luka und Oberschwaben. Teil der Präsentation werden auch die wertvollen Faksimile-Ausgaben mittelalterlicher Handschriften wie Evangeliare, Bilderpsalter und Stundenbücher sein, die Pfarrer i.R. Dr. Franz Xaver Schmid dem ehemaligen Kloster gestiftet hat.

Als beim jüngsten Donaufest in einem der Informationszelte das Kloster Mariastern und das Kloster Tolisa aus Bosnien vorgestellt wurden, stand Bischof Komarica, der zum zweiten Mal zu den Ehrengästen gehörte, zwei Tage lang interessierten Festbesuchern Rede und Antwort. Als Ehrengast gehörte er auch zu den Unterzeichnern des „Blauen Bands der Freundschaft“, einer besonderen Donaufahne, die den Willen zur Zusammenarbeit für eine friedliche Zukunft in einem freien, geeinten und demokratischen Europa unterstreicht. Außerdem nahm Komarica einen symbolischen Spendenscheck entgegen. Auf Initiative des „Freundeskreises Mariastern" und mit Unterstützung des internationalen Hilfswerks „Kirche in Not“ soll ein Auto angeschafft werden, damit der unermüdliche Streiter für Völkerverständigung auf christlicher Grundlage weiter seine Mission erfüllen kann.

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