Senioren

Urlaub ohne Koffer

Stiftung „Solidarität am Ort“ ermöglicht 20 Senioren schöne Tage

Für viele Seniorinnen und Senioren ist es aufgrund von leichten körperlichen oder finanziellen Einschränkungen nicht mehr möglich, in den Urlaub zu fahren. Unter dem Motto „Urlaub ohne Koffer“ hat deshalb die Stiftung „Solidarität am Ort“ zusammen mit der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Ravensburg 20 Senioren drei schöne Tage am Bodensee ermöglicht.

Zwischen 72 und 96 Jahre alt sind die 19 rüstigen Damen und ein Herr aus Ravensburg und Umgebung, die vom 2. bis 4. Juni an dem zum ersten Mal organisierten Angebot teilgenommen haben. „Urlaub ohne Koffer“ bedeutet konkret, dass sie jeweils morgens um 8.30 Uhr zu Hause abgeholt und abends gegen 19 Uhr wieder nach Hause gebracht wurden. Dafür verantwortlich waren drei Fahrer der Kleintransporter sowie fünf ehren- und hauptamtliche Begleiter aus den Kirchengemeinden, darunter Pflegefachkräfte sowie einer der „Vinzenzbrüder“, einem caritativen Verein.

Morgens begann man jeweils mit dem Frühstück in einem Gästehaus in Immenstaad. Bei herrlichem Wetter folgten dann die Tagesausflüge. Am Sonntag besuchte man in Hersberg das Tagungshaus der Pallottiner mit einem herrlichen Blick über den Bodensee. Nach Gottesdienst und Mittagessen ging die Gruppe nachmittags spazieren. Am zweiten Tag stand ein Ausflug nach Überlingen mit Schifffahrt nach Meersburg auf dem Programm. Viel Spaß hatten Teilnehmer und Begleiter auch am Dienstag bei der Fahrt mit dem „Apfelzügle“: Im Hinterland von Überlingen fuhren sie mit einem Traktor auf Wagenanhängern durch die Felder und Apfelwiesen. Nach dem Abendessen jeweils in Immenstaad machten sie sich auf den Heimweg.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert: Sie waren „froh über die Gemeinschaft, Bekannte zu treffen und neue Menschen kennenzulernen“. Das war gerade auch für eine neu nach Ravensburg zugezogene Person wichtig. Wie es im Pressebericht weiter heißt, haben viele schon lange nicht mehr an Ausflügen in die Umgebung teilgenommen. Teilweise verbringen sie ansonsten die meiste Zeit zu Hause und haben wenige Sozialkontakte. Für manche weckten die Ausflüge auch Erinnerungen an frühere Zeiten.

Und auch für die Begleiter waren es wertvolle Tage. So zeigte sich eine „berührt von dem Mut und der Freude, mit denen die Senioren an den drei Tagen teilnahmen“. In der kurzen Zeit seien alle zu einer Gemeinschaft geworden, die sich gegenseitig unterstützt und bereichert.
Für Monika Braun aus dem Kuratorium der „Stiftung Solidarität“ waren die Tage ein Pilotprojekt, das nach Möglichkeit fortgesetzt werden soll. Die Senioren hätten die Gemeinschaft und Angebote sichtlich genossen, hatten Abwechslung vom Alltag und konnten trotzdem nachts „im eigenen Bett schlafen“. Einen Großteil der Kosten trug die Stiftung, die Teilnehmer wurden um einen geringen Beitrag gebeten.

Die „Stiftung Solidarität am Ort“ wurde 2016 von 13 katholischen Kirchengemeinden, Caritas Bodensee-Oberschwaben, den katholischen Krankenpflegevereinen Obereschach, Ravensburg und Weißenau sowie der katholische Fördergemeinschaft Taldorf gegründet. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung im Lebensalltag von Familien und von Kranken sowie alleinstehenden Menschen.

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