Kirchenkunst

Vermisste Krone im Gestrüpp gefunden

David, Johann und Harald Stuka

David, Johann und Harald Stuka (von vorne nach hinten) präsentieren vor der Kulisse der Bergkirche Laudenbach ihren Fund. Foto: DRS/Guzy

Krone im Astwerk

Die Krone hing in den Ästen. Foto: Harald Stuka

Fast genau ein Jahr nach dem Einbruch in die Bergkirche taucht das Schmuckstück der Marienfigur bei einer kleinen Schatzsuche wieder auf.

Als er die Krone entdeckt habe, habe sein Herz höhergeschlagen, sagt Harald Stuka. Das Kirchengemeinderatsmitglied sitzt zusammen mit seinen beiden Söhnen Johann und David bei Pfarrer Burkhard Keck im Pfarramtszimmer. Gemeinsam erzählen sie, wie die gestohlene Krone vor wenigen Tagen wiederaufgetaucht ist.

Das Schmuckstück, das laut Keck aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammt, zierte bis zum Sommer des vergangenen Jahres das Gnadenbild der Schmerzensmutter in der Bergkirche Laudenbach. Ende Juni 2022 wurde es dann bei einem Einbruch in die Wallfahrtskirche zusammen mit anderen Gegenständen gestohlen und war seitdem verschwunden.

Einen Hinweis auf den möglichen Verbleib der Krone lieferte nun vor einigen Tagen ein Strafprozess am Landgericht Heilbronn. Bei dem Verfahren gegen eine Mutter und ihren mitangeklagten Sohn geht es um eine Serie von Einbrüchen, darunter den in die Bergkirche. Laut den Medienberichten über den Prozess hat die Frau bei einem Verhandlungstermin erklärt, die Krone weggeworfen zu haben.

Entdeckung im Astwerk

Pfarrer Keck hat von der Polizei Informationen bekommen, wo die Krone demnach sein könnte. „Ich bin mal selbst hingefahren, habe aber nichts gefunden“, erklärt Keck. Als „Umfeld der Bergkirche“ bezeichnet er grob den Bereich. Keck gab seine Informationen an Harald Stuka weiter.

Er habe den Bereich ausmachen können, berichtet Stuka. Dort sei aber zunächst kein Durchkommen gewesen. Von dichtem Gestrüpp und lauter Dornen spricht er. Stuka musste einen Weg suchen, wie er sich da durchschlagen kann. Nach etwa 20 Minuten Suche hat sich die Mühe gelohnt: „Ich habe die Krone hängen gesehen – in einem Holunderbusch“, erzählt der 65-Jährige.

Spaß für die Kinder

Da er nicht gewusst habe, ob er die Krone selbst herausholen durfte, habe er Fotos gemacht und sei zurückgefahren, um den Pfarrer zu benachrichtigen. Am Nachmittag am selben Tag rettete Harald Stuka dann mit seinen Söhnen Johann (13) und David (10) die Krone aus dem Gestrüpp. Die Bergungsaktion gestaltete er für die beiden Kinder wie eine kleine Schatzsuche: Er zeigte ihnen nur die Ortshinweise, die auch er anfangs hatte.

„Ich bin stolz, dass sie gleich wussten, welche Stelle das ist“, sagt Stuka. Nach etwa einer halben Stunde, wie Johann ergänzt, haben die beiden Kinder die Krone entdeckt. In einer Schachtel brachten sie sie sicher zurück.

Starke Schäden

Allerdings ist das Schmuckstück in einem desolaten Zustand. Es ist ziemlich ramponiert. Das liegt nicht nur daran, dass es der Natur ausgesetzt war. Die Krone ist ganz eingedrückt. Sie muss zertreten worden sein, vermuten Keck und Stuka anhand des Schadensbildes.

Die einst 20 bis 25 Zentimeter hohe, silberfarbene Krone mit einem Bodendurchmesser von rund 13,5 Zentimetern wird wohl nicht restauriert. „Das wird sich nicht anbieten“, sagt Keck. Seine Idee ist, die Krone als „sichtbares Zeichen“ für die Diebstahlgeschichte so zu belassen, wie sie ist. Die Marienfigur in der Bergkirche trägt mittlerweile eine Ersatzkrone, die gespendet wurde.

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