Nigeria und der interreligiöse Dialog zwischen Christen und Muslimen dort standen dieses Jahr im Zentrum der diözesanen Eröffnung des Monats der Weltmission. Pfarrer Angelo Unegbu, der seit einem Jahr in der Seelsorgeeinheit Argental im Bodenseekreis tätig ist, stammt aus dem westafrikanischen Land. Nach einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche St. Maria Rosenkranzkönigin mit Weihbischof Matthäus Karrer erzählte der Priester, weshalb die Konflikte in seiner Heimat so schwer zu befrieden sind.
Die Medien berichteten aus Nigeria nur von Boko Haram und Kindesentführungen, beklagte Unegbu. "Ich versuche immer herauszufinden, wie es zu dieser Situation gekommen ist", sagte der promovierte Kirchengeschichtler. Und er erklärte den Zuhörerinnen und Zuhörern in der Neukircher Mehrzweckhalle den Konflikt zwischen den einfachen umherziehenden Hirten im Norden, die Usman dan Fodio einst unter Zwang islamisierte, und den sesshaften Christen im Süden, bei denen die Missionare Wert auf Schulbildung gelegt hätten.