Diözese

Vielfalt als Motor für pastorale Erneuerung

Studie belegt hohe Arbeitszufriedenheit und vielfältige Impulse für die Seelsorge - Diözese Rottenburg-Stuttgart setzt auf multiprofessionelle Teams.

Die vom Zentrum für angewandte Pastoralforschung (zap\:Freiburg) in Zusammenarbeit mit der Hauptabteilung Pastorales Personal der Diözese Rottenburg-Stuttgart jüngst durchgeführte Studie „Weitere Berufe im kirchlichen Dienst – Katalysatoren eines kirchlichen Kulturwandels?“ belegt: Mitarbeitende aus nichttraditionellen pastoralen Berufen sind ein Gewinn für die Seelsorge in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Sie bringen Vielfalt, neue Kompetenzen und frische Perspektiven in die Teams – und sorgen damit für eine hohe Arbeitszufriedenheit.

Hohe Zufriedenheit und gelebte Vielfalt

93 Prozent der in der Studie Befragten gaben an, mit ihrer Arbeitssituation sehr oder überwiegend zufrieden zu sein. Besonders geschätzt werden Eigenverantwortung, Raum für Innovation, Teamarbeit und Wertschätzung. „Die hohe Arbeitszufriedenheit spricht für sich als ein beeindruckendes Signal für die Kraft von Vielfalt und Wertschätzung“, sagt Ordinariatsrätin Regina Seneca, die gemeinsam mit Domkapitular Holger Winterholer die Hauptabteilung Pastorales Personal leitet. Die ‚Weiteren Berufe‘ wirken laut Befragung wie „Buntstifte, die das Leben in einer Gemeinde bunter machen“. Sie erweitern sowohl die innerkirchliche Zusammenarbeit („ad intra“) als auch die Vernetzung nach außen („ad extra“). Elisabeth Wütz, bis März 2025 in der Hauptabteilung zuständige Referentin für Profilstellen und Weitere Berufe im kirchlichen Dienst, betont: „Die ‚Weiteren Berufe‘ bringen Farbe, Kreativität und neue Zugänge in unsere Seelsorge – das macht unsere Kirche lebendiger und nahbarer. „Weitere Berufe sind nicht nur eine strukturelle Ergänzung, sondern ein entscheidender Motor für Innovation und Vielfalt in der Seelsorge sind. Sie tragen dazu bei, kirchliche Präsenz in bisher wenig erreichten Bereichen zu stärken und neue Zielgruppen anzusprechen.

Herausforderungen und Chancen

Trotz der positiven Bilanz zeigen sich Herausforderungen: unklare Stellenprofile, hoher Verwaltungsaufwand und gelegentliche Unsicherheiten in der Teamstruktur. Entscheidend für eine erfolgreiche Integration ist eine kompetente Führung sowie klare diözesane Rahmenbedingungen. Die ‚Weiteren Berufe‘ wirken wie Katalysatoren: Sie beschleunigen den kulturellen Wandel in unseren pastoralen Teams und erreichen mehr Menschen und Lebenswelten, die der Kirche vorher verschlossen waren, so die Studienergebnisse. Dies stellt eine große pastorale Chance dar.

Strategische Ausrichtung

Die Studie empfiehlt, den hohen Standard in Begleitung, Onboarding und Teamkultur zu sichern und die Rolle der ‚Weiteren Berufe‘ innerhalb der Diözese zu stärken. Multiprofessionelle Teams sollen als zentrales Element einer zeitgemäßen Seelsorge weiterentwickelt werden.

Multiprofessionelle Teams sind ein zukunftsweisendes Modell für die Kirche, kein Luxus, sondern ein Schlüssel für wirksame und zukunftsfähige Seelsorge, ist Seneca überzeugt - vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen und die gewonnenen Erfahrungen werden konsequent in die Praxis übertragen. „Die ‚Weiteren Berufe‘ sind keine Ergänzung am Rand, sondern Herzstücke einer pastoralen Vielfalt“, ist Ordinariatsrätin Regina Seneca überzeugt.

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