Zwei Jahre mussten Fans des modernen Kirchenbaus in Baden-Württemberg warten. Die Wanderschau „ZWÖLF – Kirchenbauten der Nachkriegsmoderne in Baden-Württemberg“, musste pandemiebedingt pausieren. Jetzt geht die Ausstellung, die zwölf virtuose Raumschöpfungen der 1960er- und 1970er-Jahre aus raffinierten Formen und geschickt eingesetzten Materialien zeigt, mit Station Nummer 10 in Stuttgart-Heslach wieder an den Start. In der katholischen Kirche St. Josef – erbaut 1970 bis 1975 nach Plänen der Architekten Rainer Zinsmeister und Giselher Scheffler – zeigt die Schau beispielhafte Vertreter für diese theologische wie architekturgeschichtliche Umbruchzeit im Kirchenbau nach 1945. Sie ist dort von Sonntag, 3. April, bis Donnerstag, 28. April 2022, zu besichtigen. Die Kirche und die Ausstellung sind zu den normalen Öffnungszeiten zu besichtigen. Dabei gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen. Der Eintritt ist frei.
Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 3. April 2022, mit einer Messfeier um 10:30 Uhr. Im Anschluss werden Andrea Steudle und Dr. Martin Hahn vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (LAD) durch die Kirche und das Gemeindezentrum führen.
Mit der Ausstellung ZWÖLF will das LAD verbreiteten Vorbehalten begegnen und für Bauwerke von erstaunlicher Qualität und Vielfalt werben: „Die Besucherinnen und Besucher erwarten ein opulentes Bouquet aus ZWÖLF beispielhaften Blüten einer reichen architektonischen Flora. Nirgends können die Überlegungen der Erbauer und die realisierten Lösungen besser erfahren werden als vor Ort. Daher dienen ZWÖLF ausgewählte Sakralbauten nicht nur als Objekte, sondern auch als Orte der Wanderausstellung“, erklärt Projektleiter Dr. Martin Hahn die Idee der Sonderschau. Die mit der evangelischen und katholischen Landeskirche gemeinsam konzipierte und von der Wüstenrot Stiftung und dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg als Oberste Denkmalschutzbehörde unterstützte Wanderausstellung umfasst rund 5.000 Quadratmeter Fläche. Sie tourt nun auf den letzten drei Stationen durchs Land: Stuttgart, Mannheim und Villingen.
Jede Kirche stellt sich einen Monat lang mit all ihren Facetten vor. Im April ist St. Josef in Stuttgart im Original als „Exponat“ zu sehen, die anderen elf Kirchen aus Baden-Württemberg zeigen sich in einer mobilen Präsentation. Die Besucherinnen und Besucher begeben sich auf eine Zeitreise in die Epoche der 1960er- und 1970er-Jahre, als diese Bauten entstanden. Weitere Informationen finden Sie unter www.zwoelf-kirchen.de sowie www.denkmalpflege-bw.de.