Gründonnerstag, Karfreitag, Osternacht. Die Heilige Woche, wie die Karwoche im liturgischen Kalender heißt, betont die zentralen Inhalte des christlichen Glaubens. Die großen Gottesdienste haben ihre ganz eigenen Riten und Abläufe, einmalig im Kirchenjahr. Wer Leiden, Tod und Auferstehung Jesu darüber hinaus persönlich und in Stille meditieren möchte, kann Kirchen und besondere Orte aufsuchen, die die Ereignisse von damals in Erinnerung rufen. Zwei Beispiele aus dem südlichen Dekanat Biberach seien stellvertretend für viele andere genannt.
Vom Kreuzberg zum Heiligen Grab
Der Kreuzberg in Ummendorf

Die Kreuzberganlage in Ummendorf - von der Pfarrkirche aus jenseits der Umlach - ist von Gründonnerstag bis Ostersonntag abends ab 19 Uhr bis etwa 21 Uhr eindrücklich beleuchtet. Die Kreuzwegstationen in offenen Wegkapellen begleiten hoch zum Kreuz. Da die Anlage die unterschiedliche Grotten mit Stationen aus dem Leben Jesu einschließt, in Vergessenheit geriet und verwitterte, musste die alte Bergkapelle aus dem Jahr 1887, mit Kuppel im italienischen Renaissance-Stil erbaut, 1970 gesprengt werden. Seit September 2013 krönt die moderne Kreuzbergkapelle die umfassend renovierte Anlage.
Das Heilige Grab in Bad Schussenried

2023 kehrte der barocke Aufbau des Heiligen Grabes in der ehemaligen Klosterkirche in Bad Schussenried nach 67 Jahren erstmals wieder von der Bühne vor den Seitenaltar im linken Kirchenschiff zurück. Die sieben mal vier Meter große Kulissentheater verändert sich in den kommenden Tagen und passt sich jeweils der Liturgie an, bis an Ostern der Auferstandene im Strahlenkranz erscheint. Die Szenerie ist bis 28. Juni zu sehen. Ein Kurzfilm der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg dokumentiert die Aufbauarbeiten und erklärt die Hintergründe.