Dekanat Ostalb

Vor Ort richtig gehandelt

Ein Pfarrer auf der Ostalb wurde vom Dienst freigestellt. Die Diözese prüft Vorwürfe gegen ihn wegen Übergriffigkeit und Grenzverletzungen.

Bischof Gebhard Fürst hat am gestrigen Montag, 17. Oktober, den Leitenden Pfarrer einer Seelsorgeeinheit im Dekanat Ostalb vorerst vom Dienst freigestellt. Gegen ihn gibt es Vorwürfe wegen Übergriffigkeit und Grenzverletzungen. Der Leiter der Hauptabteilung Pastorales Personal der Diözese, Domkapitular Holger Winterholer, war gestern in der Seelsorgeeinheit auf der Ostalb. Er unterstrich in den Gesprächen, dass die Ministrantinnen und Ministranten sowie die Hauptamtlichen absolut richtig gehandelt haben, indem sie die Vorwürfe wegen Übergriffigkeit und Grenzverletzungen gegenüber dem Pfarrer umgehend gemeldet haben. Damit haben sie sich entsprechend der Präventionsordnung der Diözese verhalten und so konnte von Seiten der Diözesanleitung umgehend interveniert werden.

„Mir war es wichtig, mit den Betroffenen vor Ort zu sprechen und die Situation wahrzunehmen“, so Winterholer. „Die Situation ist für alle Beteiligten sehr belastend. Ich habe zugesagt, dass wir so schnell wie möglich und sehr sorgfältig die Vorwürfe aufklären werden.“

Zudem konnten in einem weiteren Schritt die pastoralen Dienste in der Seelsorgeeinheit sichergestellt werden. Die Gottesdienste werden von Priestern aus dem Dekanat Ostalb übernommen.

Die Vorwürfe wegen Übergriffigkeiten und Grenzverletzungen werden nun von dem durch den Bischof beauftragten Juristen des Offizialates weiter untersucht. Auch der beschuldigte Pfarrer wird dazu angehört.

Die Kommission Sexueller Missbrauch der Diözese ist in den Fall eingebunden. Eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erfolgt in Kürze in Absprache mit den Betroffenen.

Sobald Ergebnisse feststehen, wird die Seelsorgeeinheit und im Anschluss die Öffentlichkeit informiert.

Am Freitag, 14. Oktober, hatten Ministrantinnen und Ministranten aus drei Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit die Vorwürfe in einem gemeinsamen Brief an Domkapitular Winterholer als Leiter der Hauptabteilung Pastorales Personal gemeldet. Bereits Anfang Juli gab es einen ersten Hinweis auf eine ungewollte Umarmung. Der Pfarrer erhielt daraufhin Verhaltensauflagen, die konkret aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht benannt werden dürfen. In den nun im Brief aufgeführten Beschuldigungen handelt es sich u.a. um ungewollte lange Umarmungen, Berührungen und ungewollte Kontaktaufnahmen per Messenger-Dienste. Die Ministrantinnen und Ministranten, die die Vorwürfe geäußert haben, sind zwischen 14 und 18 Jahre alt. 

Die Gläubigen wurden am Sonntag, 16. Oktober über die Freistellung des Pfarrers informiert. Dieser darf bis auf weiteres keine priesterlichen und pastoralen Dienste übernehmen und auch keine Gottesdienste feiern. Seinen Aufenthalt hat er außerhalb der Seelsorgeeinheit genommen.

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