KGR-Wahl

Wahlbeteiligung liegt bei 19,6 Prozent

Foto: DRS

Das Diözesanweite Ergebnis der Kirchengemeinde - und Pastoralratswahl liegt vor. Der Frauenanteil bleibt gegenüber der Wahl von 2015 unverändert hoch.

Angesichts einer Wahlbeteiligung von 19,6 Prozent bei der am Wochenende zu Ende gegangenen Kirchengemeinderatswahl in der Diözese Rottenburg-Stuttgart spricht Weihbischof Matthäus Karrer, Leiter der für die Wahl zuständigen Hauptabteilung „Pastorale Konzeption“ im Bischöflichen Ordinariat, von einem „unter diesen Bedingungen sehr zufriedenstellenden Ergebnis“. Auch Dr. Johannes Warmbrunn, Sprecher des Diözesanrats, bilanziert ein „insgesamt erfreuliches Resultat“. Wegen der Corona-Pandemie konnte die Stimmabgabe, anders als geplant, erstmals ausschließlich per Briefwahl erfolgen. Bei der vorangegangenen Wahl im Jahr 2015 hatte die Wahlbeteiligung bei 22,6 Prozent gelegen.

Konstituierenden Sitzungen erst am 15. Juni

Die konstituierenden Sitzungen der neuen Kirchengemeinderäte könnten infolge von Corona erst nach dem 15. Juni stattfinden, sagt Weihbischof Karrer und stellt fest: „Uns ist es sehr wichtig, dass die Verpflichtung der Neugewählten in einem Gottesdienst und damit öffentlich erfolgt.“ Dies solle so rasch wie möglich geschehen. Um zu verdeutlichen, wie hoch das Engagement aller Rätinnen und Räte geschätzt wird, sollten die Neugewählten indes schon vorab ein Glückwunschschreiben von Bischof Dr. Gebhard Fürst und Dr. Johannes Warmbrunn erhalten und zugleich einen Ordner mit Materialien, um sich auf ihre Tätigkeit im Dienste ihrer Kirchengemeinden vorbereiten zu können. Seinen „großen Dank“ spricht Weihbischof Karrer auch allen Helferinnen und Helfern in den Wahlausschüssen der Diözese sowie den Pfarramtssekretärinnen aus. Die Briefwahl habe für alle Beteiligten einen „erheblichen Mehraufwand“ bedeutet. „Hier wurde eine phänomenale Arbeit geleistet“, betont er.

Dieses Ergebnis untermauert, dass die größere Beteiligung von Frauen an den Diensten und Ämtern der Kirche als ein zentrales Anliegen für uns im Fokus stehen muss.

Mit großer Freude hätten sie zur Kenntnis genommen, dass der Frauenanteil in den künftigen Räten mit 52 Prozent unverändert hoch bleibt, stimmen Warmbrunn und Karrer überein. Sie verweisen darauf, dass dieser bei der Kommunalwahl Baden-Württemberg 2019 bei nur 27 Prozent lag. Dr. Johannes Warmbrunn sagt: „Das ist sehr ermutigend. Ich freue mich besonders, dass die Frauen in unserer Kirche in unseren Räten weiter sehr stark vertreten sind.“ Weihbischof Karrer schließt an: „Dieses Ergebnis untermauert, dass die größere Beteiligung von Frauen an den Diensten und Ämtern der Kirche als ein zentrales Anliegen für uns im Fokus stehen muss.“

Der Altersdurchschnitt der Gewählten beträgt 50 Jahre (2015 betrug er 48 Jahre). Weihbischof Karrer verweist in dem Zusammenhang darauf, dass der Anteil der jungen Erwachsenen im Alter zwischen 20 bis 25 Jahren besonders bei den Neugewählten sehr hoch ist und stellt erfreut fest: „Das haben wir dem BDKJ zu verdanken, der eine sehr gute Wahlkampagne hatte und viele junge Menschen motivieren konnte, sich mit einzubringen.“

44 Prozent der Gewählten kommen neu in die Kirchengemeinderäte (im Jahr 2015 waren es 43 Prozent). In der Wahlauswertung fehlen derzeit noch 25 Kirchengemeinden, in denen eine Wahl ohne Bindung stattfand. Hier müssen die Gewählten zuerst noch befragt werden, bevor das Wahlergebnis endgültig bestätigt werden kann.

In 24 Gemeinden werden für 2021 Nachwahlen angestrebt

In 24 Kirchengemeinden konnte nicht gewählt werden, da die vorgeschriebene Kandidatenzahl nicht erreicht wurde. In diesen Gemeinden werden alternativ so genannte Vertretungsgremien benannt. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 konnten 63 Kirchengemeinden nicht wählen. Weihbischof Karrer verweist darauf, dass in den 24 Gemeinden für 2021 Nachwahlen angestrebt werden. 2015 habe die Zahl der Gemeinden ohne Kirchengemeinderäte so noch um ein Drittel reduziert werden können. Gelinge dies im kommenden Jahr erneut, bewege sich die Diözese in einem für sie „normalen Korridor von rund zwei Prozent“, was die Kirchengemeinden ohne Rat betrifft.

Zeitgleich mit der Kirchengemeinderatswahl wurden in den vergangenen Wochen auch die Gremien für die so genannten Gemeinden anderer Muttersprache gewählt. Hierbei bewarben sich 987 Kandidatinnen und Kandidaten und rund 750 wurden gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 6,5 Prozent (2015: 12 Prozent). Den Grund für diesen geringen Wert sehen Karrer und Warmbrunn in der Briefwahl begründet. Der Altersdurchschnitt der Gewählten beträgt 48 Jahre, 49 Prozent der Gewählten sind weiblich. Neu gewählt wurden 55 Prozent der Pastoralratsmitglieder. Wegen fehlender Kandidatinnen und Kandidaten konnte in vier muttersprachlichen Gemeinden nicht gewählt werden, 2015 war dies in sieben Gemeinden der Fall gewesen.

Zusammengerechnet wurden durch die Wahlen rund 9450 Mandatsträgerinnen und Mandatsträger bestimmt.

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